Backpacking trotz Corona

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Wie schnell die Welt aus seinen Fugen gehoben werden kann, zeigt die Entwicklung des Corona Virus mit seinen Folgen für die komplette Backpacking-, Reise- und Tourismusindustrie auf der ganzen Welt. Seit Mitte März geht in den meisten Ländern und Flughäfen gar nichts mehr. Im Klartext heisst das für Touristen und Backpacker gibt es kein Visum mehr und raus eigentlich nur noch das Nötigste, nachdem die Bundesregierung die größte Rückholaktion ihrer Geschichte gestartet hatte.

 

Aber was heißt das nun für unser geliebtes Reisen? Wann dürfen wir endlich wieder unseren Rucksack aufschnallen und uns frei in den fremden und teils exotischen Ländern bewegen? Und was sind die Konsequenzen? Muss ich mich vor Quarantänemaßnahmen in den jeweiligen Ländern fürchten oder ist im Grunde alles gar nicht so schlimm wie die Medien es uns weismachen wollen?

 

Quo Vadis Backpacking?

 Tja leider lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt darauf noch keine pauschale Antwort geben, aber es soll zunehmend auch weltweit Lockerungen für bestimmte Ländern geben, die außerhalb der europäischen Landesgrenzen liegen. Fakt ist erst einmal, dass die Bundesregierung über das Auswärtige Amt eine Verlängerung der weltweiten Reisewarnung bis zum 31.08.2020 bekannt gegeben hat. Das beutetet, dass bis dahin eine pauschale Reisewarnung für alle Länder ausgesprochen wird. Bis zum Verstreichen der Frist ließ man sich aber offen die Reisewarnungen auch wieder durch Reisehinweise zu ersetzen, insofern sich die Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern wieder entspannen sollten.

 

Für alle individuellen Länderhinweise lohnt sich ein Blick auf die offizielle Seite des Auswärtigen Amtes für sicheres Reisens.

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Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes (Quelle: Auswärtiges Amt)

 

Der Maßstab für weitere Lockerungen und Abschaffen der Reisewarnungen ist inwieweit sich die Länder mit der aktuellen COVID-19 Infektion schlagen und die Gemengelage in den Griff bekommen. Dazu gehören nachverfolgbare Fallzahlen und Infektionswege, die sich wohl an die Obergrenzen orientieren, die man auch innerhalb Deutschlands (<50 Infektionen je 100.000 Einwohner) dafür angesetzt hat.

 

Welche Auswirkungen bringt Covid nun für das Backpacking mit sich?

Eines ist sicher: Es wird das Reiseverhalten während des Backpackings verändern!

 

Viele Länder werden noch länger mit den hygienischen Problemen und strikten Maßnahmen zur Eingrenzung der Pandemie zu kämpfen haben, weswegen sich womöglich auch lokal immer wieder neue Infektionsfälle ergeben werden. Zudem gibt es auch viele Regionen, die durch Wanderarbeiter oder grenzübergreifende Dienstleistungen ständigen Publikumsverkehr haben. Glücklicherweise betrifft das aber nur bestimmte Regionen und nicht zwangsläufig beliebte Touristen bzw. Backpackingorte. Die Unsicherheit wird erstmal einmal bestehen bleiben und nicht von heute auf morgen verschwinden. Aus diesem Grund lässt es sich leider nicht wegdiskutieren, dass wir uns wohl noch etwas länger an diese neue Welt gewöhnen müssen - zumindest bis man eine Freigabe für einen werthaltigen Impfstoff bekommen hat.

 

Ok das ist nachvollziehbar, aber muss man nun pausenlos Angst haben und das Reisen lieber komplett unterlassen?

 

Aus unserer Sicht kann das keine Lösung sein! Die Wirtschaft und den Tourismus in Deutschland zu stärken ist natürlich vollkommen richtig und kann für viele auch ein alternatives Szenario sein, aber der Blick geht für uns doch schon weiter in die Ferne. Länder wie Thailand, Sri Lanka, Malaysia und Indonesien sind meistens noch viel stärker vom Tourismus abhängig als es Deutschland ist, sodass es dort zweifelsfrei um riesige Wirtschaftszweige geht, an denen unfassbar viele Arbeitsplätze und Existenzen hängen. Was machen nun die ganzen Anbieter für ihre Inselhopping-, Rafting-, oder Vulkantouren? Wieviele Strecken fallen den vielen privaten oder gewerblichen Fahrern in den Städten oder Orten weg, wenn keine Backpacker mehr kommen? Oder man bedenke nur die vielen kleinen privat geführten Restaurants und Läden, die nur diese Einkommensquelle haben und es meistens doch am besten schmeckt, weil es dort so verdammt authentisches Essen gibt.

 

Bei diesen Gedanken überkommen uns ehrlich gesagt Ängste, dass viele diese Krise nicht aushalten und sich dadurch ganze Ortschaften nachhaltig verändern. Aus diesem Grund steht für uns fest, dass wir auch wieder schnell in diese Länder möchten und nehmen es in Kauf, dass es dort auch zu Einschränkungen kommen kann. Dass wir uns infizieren könnten, macht uns ehrlich gesagt keine Angst, da wir daran sicherlich nicht sterben werden. Natürlich sollte man auch nicht leichtfertig damit umgehen, aber Angst ist sicherlich kein guter Begleiter in solchen Situationen!

 

Corona-Virus als Reinigungseffekt für die Backpacking-Branche?

Durch die riesigen Touristenzahlen und dem unermüdlichen Ergründen neuer Einkommensquellen in beliebten Touristenzielen, kamen in der Vergangenheit leider auch viele schwarze Schafe in den großen Tourismus- und Dienstleistungsbranchen dazu. Dabei wurde gut und gerne mit der Unsicherheit der Touristen gespielt, um höhere Preise herauszuschlagen, wohinter sich jedoch kein gesundes Geschäftsprinzip verbarg. Insofern bei diesen Personen (-kreisen) in Zeiten der Krise die Lichter ausgehen, kann das nur positiv für zukünftige Reiseerlebnisse sein. Diejenigen, die in den letzten Jahren seriös gearbeitet und sich nachhaltig etabliert haben, werden auch diese schlechte Phase überleben und werden bei der Rückkehr der Backpacker von deren Vertrauen profitieren.

 

Vielleicht war es auch mal an der Zeit, dass das Negative weggespült wird. Nicht nur was die Anbieter angeht, sondern auch die Natur wird sich darüber freuen mal wieder Luft holen zu können. Meere und Flüsse werde sauberer als jemals zuvor sein, überlaufene Backpackerpfade standen still, sodass dort erstmal wieder neue Fußstapfen gesetzt werden müssen. Womöglich werden viele auch sensibilisiert sein, dass es die letzten Jahre womöglich alles etwas zu schnell ging und man auch vorsichtiger mit der Umwelt umgehen muss, damit sich eine neue Krise in anderer Form nicht wiederholen kann. Einen spannenden Artikel auch zum Thema Artenschutz und Übertragungswege gibt es vom WWF.

 

Noch mehr positive Effekte für das Backpacking nach Corona

Neben den positiven Veränderungen für die Umwelt, kann es sich auch im Geldbeutel bemerkbar machen. Viele Unterkünfte müssen wieder zum Laufen kommen, Sehenswürdigkeiten wollen wieder gut besucht werden und auch die Touren wollen wieder mit voller Kapazität starten. Mit etwas Verhandlungsgeschick, aber ohne gänzlich die Situation der Menschen ausnutzen, lässt sich dadurch auch vielleicht der eine oder andere Euro einsparen. Gerade deswegen kann sich das Reisen auch in solchen unsicheren Zeiten auszahlen. Wenn andere noch zögern, sollte man die Chance ergreifen und mit kalkulierbarem Risiko vorpreschen. Dadurch hat man noch alle Vorteile auf seiner Seite und kann wieder einer der ersten Backpacker vor Ort sein. Endlich hat man die schönen Orte für sich und kann die ganze Szenerie komplett genießen - ein Traum kann wahr werden kann! 

 

Wir wollen auf jeden Fall nicht länger warten!

 

Sobald die Länder wieder einreisefähig sind, wird es auch für uns losgehen. Es steht ja schließlich noch eine größere Weltreise für dieses Jahr an ;-) 

 

Von daher freuen wir uns schon auf viele Gleichgesinnte auf unseren nächsten Reisen zu treffen!

 

Bis bald hoffentlich!

 

P.S. Der Artikel soll auch eine Grundlage zur Diskussion sein. Wir sind auch offen für andere Meinungen und freuen uns zu hören, wie ihr zu der aktuellen Lage steht und ob ihr auch ggf. eine komplett andere Meinung dazu habt!

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