Ok, ihr fliegt nach Vietnam...Vietnam? Wieso denn nicht als nächstes nach Thailand oder Bali?
So ähnlich war die Reaktion der Meisten, als wir ihnen von unseren nächsten Reiseplänen erzählten. Doch liegt es gar nicht daran, dass der südostasiatische Staat so unfassbar unsympathisch ist, sondern er für viele nicht so recht greifbar ist. Oft kann man dann noch Verbindungen mit der legendären Ha Long Bay herstellen oder dem leckeren Essen, weil man um die Ecke schon mal beim Vietnamesen eine leckere Suppe gegessen hat. Und das die Suppen hier in Vietnam lecker sind, können wir auf jeden Fall bestätigen ;-), aber das Land hat darüber hinaus noch eine unfassbar vielfältige Landschaft und Kultur, die sich in den letzten Jahren auch für viele Backpacker erschlossen hat. Heutzutage ist Vietnam eigentlich schon ein sehr beliebtes Reiseziel, da es vor allen Dingen durch seine günstigen Preise und den guten Transportmöglichkeiten auf sich aufmerksam macht. Das macht es gerade für Asien-Einsteiger einfach hier Fuß zu fassen und seine ersten Erfahrungen mit dieser "neuen" Welt zu machen.
Da die Flüge dorthin für uns super günstig waren und wir uns für den Winter unbedingt ein Ziel in Südostasien heraussuchen wollten, fiel die Wahl kurzerhand auf Vietnam. Für unsere Reise haben wir uns vorgenommen in 2 Wochen zumindest den Norden und Zentralvietnam zu erkunden und eine weitere Woche dann nochmal nach Süd-Thailand zu fliegen.
Doch dieses Mal hat uns das Wetter leider einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir mussten für die letzte Woche komplett umplanen. Wir haben uns dann dafür entschieden nach Hongkong zu reisen, sodass wir euch hierfür auch noch unsere Eindrücke schildern können.
Schaut was wir in der relativ kurzen Zeit alles erleben konnten und was sich davon besonders gelohnt hat!
Grundsätzlich ist die Einreise nach Vietnam problemlos möglich. Vor der Abreise solltet ihr jedoch auf folgende Dinge achten:
Deutsche Staatsbürger können mit Ihrem Reisepass max. 15 Tage nach Vietnam einreisen und bekommen das Visum bequem am Flughafen. Der Reisepass sollte vor Abflug noch mind. 6 Monate gültig sein. GANZ WICHTIG: Ihr benötigt schon VOR der Einreise einen Nachweis für eure Ausreise (gebuchter Flug), ansonsten lassen sie euch schon teilweise nicht aus Deutschland losfliegen und bei der Kontrolle in Vietnam kann einem dann auch das Visum untersagt bleiben.
Mindestens wird euch empfohlen Hepatitis A + B , Typhus, Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Mumps, Masern, Röteln und Influenza vorweisen zu können!
Je nach Länge eures Aufenthalts reicht auch eine Reiseversicherung, die ihr bereits über eure Kreditkarte oder andere Anbieter (ADAC) mit abgeschlossen habt.
Für eure Reise ist es nützlich eine Kreditkarte (VISA / Mastercard) mit dabeizuhaben, mit der ihr bestenfalls überall kostenlos bezahlen und Bargeld abheben könnt. Wir reisen immer mit folgenden Kreditkarten und können euch diese nur wärmstens empfehlen!
In Vietnam werden die Steckdosen vom Typ A, C und D verwendet. Da die Stecker aus Deutschland nicht zu den Steckdosen in Vietnam passen, braucht ihr einen Adapter. Wir haben uns für diesen multifunktionalen Reiseadapter entschieden und kommen damit weltweit sehr gut klar!
Natürlich gehen wir immer vom Besten aus und hoffen auf der Reise nicht krank zu werden. Doch manchmal kann man noch so gründlich sein und es erwischt einen einfach mal. Um im Notfall gewappnet zu sein, hilft es immer ein paar Utensilien gegen Übelkeit, Durchfall oder andere Wehwehchen dabei zu haben. Hier findet hier eine detaillierte Übersicht, wie unsere Reiseapotheke ausschaut.
Das Land fällt einem auf der Karte durch seine lange und schmale Form sofort ins Auge. Im Westen grenzt es an Laos und Kambodscha sowie im Norden an China. Mit einer Fläche von 331.210 km² ist das Land nur unwesentlich kleiner als Deutschland und verfügt dabei über aber 97 Mio. Einwohner. Das Land verfügt über ein gut ausgebautes Flughafennetz, sodass man sich zu Beginn aussuchen kann, ob man eher im Süden (Ho-Chi-Minh Stadt) oder im Norden in der Hauptstadt (Hanoi) starten möchte.
Eine ganz witzige Alternative zu den üblichen Reiseführern ist das Buch "Vietnam - Wo der Büffel zwischen den Zeilen grast". Über viele Anekdoten lernt ihr das Land quasi spielend kennen.
Mit dem "Reiseführer Vietnam" von Stefan Loose bekommt ihr eine super ausführliche Übersicht zu Land und Leuten inkl. nützlichem Kartenmaterial.
Die günstige Einstiegsvariante ist der "Marco Polo Reiseführer - Vietnam" und gibt einen ersten guten Einblick.
Der große Vorteil Vietnams und generell der südostasiatischen Länder sind die günstigen Preise für Essen, Unterkünfte und dem generellen Leben, wenn man aus dem Ausland anreist. Hier braucht es nicht viel Geld um den Tag über die Runden zu kommen, insofern man sich an die dortigen Gegebenheiten anpasst: Essen und Trinken für 2-3€ pro Mahlzeit, ein gemütliches Doppelzimmer für 10-15€ die Nacht, kurze Busfahrten für 0,40€ und günstige Klamotten oder Accessoires für jeden Geldbeutel.
Im Vergleich zum Euro ist der Wechselkurs der Währung sehr hoch, sodass ihr mit knapp 40€ schon Millionär in Vietnam seid ;-). Die meisten Preise werden in Vietnam auch nur mit der ersten 1000-Stelle aufgeschrieben, sodass es etwas leichter fällt. Sprich kostet etwas 25.000 Dong (ca. 1€) steht auf der Preistafel meistens nur 25 oder in Verbindung mit einem "k" (25k).
Solltet ihr nicht gerade in den größeren Restaurants oder Clubs aufhalten, dann ist das Bezahlen mit EC- oder Kreditkarte oft nicht üblich. Bargeld wird hier noch bevorzugt, sodass es immer nützlich ist ausreichend Bargeld für euren Konsum dabei zu haben. Die Versorgung mit ATM´s hat uns aber ehrlich gesagt nie Probleme bereitet!
Wir kamen uns zu keiner Zeit unsicher vor und konnten uns auch nachts noch ohne Probleme durch die Viertel bewegen. Sowieso spielt sich das Leben in diesen Ländern größtenteils unter freiem Himmel und bis spät abends ab. Von daher braucht man keine Angst zu haben, dass man abends komplett alleine auf den Straßen unterwegs sein wird.
Über das Aufkommen von Gewaltverbrechen haben wir nichts konkretes gehört und gelesen, sodass es wohl auch in dem buddhistisch geprägten Land eher die Seltenheit darstellt. Jedoch muss man sich bewusst sein, dass man sich in einem grundsätzlich mal armen Land aufhält und der Zulauf von Touristen dementsprechend Betrüger oder Taschendiebe auf den Plan ruft. Seid in der Hinsicht vorsichtig und tragt eure Wertgegenstände eng am Körper bzw. zeigt erst gar nicht, dass ihr viel wertvolle Gegenstände besitzen könntet - das ist immer der beste Schutz!
Alle aktuellen Informationen könnt ihr auch über das Auswärtige Amt erfahren. Schaut dort unbedingt vor eurer Abreise rein!
Die Wahrscheinlichkeit für Unfälle oder Sonstiges ist sicherlich noch im Straßenverkehr am größten. Die vielen Roller können einen schnell überfordern und man kann sich gar nicht ausmalen, wie jemand die andere Seite der Straße ansatzweise erreichen soll. Ganz einfach: Arbeitet euch Schritt für Schritt über die Straße vor und das in einem überschaubaren Tempo. Schnell werdet ihr merken, dass der Verkehr um euch herumfährt und ihr so euer Ziel erreicht ;-) - probiert es vorsichtig aus!
TIPP: Die Vietnamesen sind ähnlich wie die Chinesen ein sehr geschäftstüchtiges Volk, weswegen sie euch zu jeder Zeit etwas an ihren Ständen verkaufen wollen. Für viele kann das sehr aufdringlich wirken, doch wenn man freundlich zu erkennen gibt, dass man nichts kaufen möchte dann geht das meistens schon von ganz alleine. Aber manchmal kann sich ein Blick auch lohnen und man findet etwas Interessantes!
Vietnam erstreckt sich insgesamt über die drei verschiedene Klimazonen und deswegen ist eine pauschale Aussage hier recht schwer. Grundsätzlich lässt sich Vietnam aber das ganze Jahr über gut bereisen.
Wer also eine Rundreise von Nord nach Süd plant, wird nie die perfekte Reisezeit erwischen können, aber es wird auch nie komplett schlechtes Wetter geben.
Trotzdem versuchen wir euch mal einen Überblick zu geben, damit ihr für eure Reise das Beste rausholen könnt:
Auch wenn in manchen Regionen offiziell Regenzeit ist, bedeutet das nicht, dass es ununterbrochen regnet. Auf unserer Reise kam auch ab und an ein Schauer runter - doch das beschränkt sich häufig auf eine kurze Zeit und danach kommt schnell wieder die Sonne raus. Also keine Sorge! ;-)
Für uns ist das Entdecken und Ausprobieren neuer Speisen und Getränke immer ein Höhepunkt auf unseren Reisen. Wir lieben es einfach an den vielen Garküchen die unterschiedlichen Street-Food Varianten auszuprobieren und wenn es dann auch noch so günstig ist wie in Vietnam - macht es doppelt soviel Spaß! Zudem lernt man über das traditionelle Essen das Land oft nochmal anders kennen und schätzen.
Die vietnamesische Küche spielt für das Land eine zentrale Rolle, da einfach immer gegessen wird. Uns wurde berichtet, dass es daran liegt, weil die Vietnamesen keine echten Pausenzeiten kennen und dadurch immer essen, wann und wo es gerade passt. Häufig findet man auf den Tellern oder Schüssel viel frisches Obst oder die bekannte Nudelsuppe (Pho´). Schon zum Frühstück gibt es häufig eine Nudelsuppe...für Lea ist das zum Beispiel gar nix...Olli fühlt sich damit pudelwohl ;-)
Ansonsten findet man noch allerhand weitere Reisnudel-spezialitäten wie Bun Cha, Bun Bo oder aus der französischen Kolonialzeit eingeführten Baguettesandwiches (Banh-Mi), die meist mit Gemüse und Fleisch belegt werden. Auch sehr bekannt und lecker sind die gefüllten Sommerrollen, die wir fast schon grundsätzlich zu jeder Mahlzeit dazugestellt haben, weil sie einfach so mega gut waren ;-)
Sehr häufig finden sich in den Gerichten Zutaten wie z.B. Koriander oder Zitronengras wieder. Das sind meistens auch die einzigen "Gewürze", die dem Essen etwas pep verleihen sollen. Ansonsten entfacht das Essen vielleicht kein Feuerwerk der Geschmäcker, doch trotzdem fühlten wir uns immer gut gesättigt sowie durch die vielen Suppen und leichten Nudel-Gemüsevariationen empfanden wir das Essen zudem auch als sehr gesund.
Was die Vorlieben bei den Getränken angeht, wird häufig auf Fruchtsäfte und Tee zurückgegriffen. Sobald der Alkohol ins Spiel kommt, trinken die Vietnamesen auch gerne Bier in großen Mengen. Eine kleine Spezialität haben wir dann auch noch entdeckt - und zwar einen Eierkaffee.
Hierbei wird ein relativ starker Kaffee mit einer cremigen Schaumkrone bedeckt, der größtenteils aus einer Mischung von Eigelb und Kondensmilch besteht. Der Kaffee wird meistens zuerst gelöffelt und dann getrunken. Uns hat er jetzt nicht unbedingt aus den Latschen gehauen, zumal er schon mehr ein Dessert als ein Getränk ist. Aber sollte man trotzdem mal ausprobieren, wenn man schon da ist!
Nachdem wir im Frühjahr schon in Panama sein durften, freuten wir uns tierisch auf die neuen Erfahrungen in Vietnam und konnten es kaum erwarten in den Flieger zu steigen.
Hanoi ist eine charmante, aber auch teils sehr chaotische Stadt. Vom Flughafen in die Innenstadt fiel uns erstmal der riesige Verkehr auf, der zum größten Teil aus Rollern, Fahrradfahrern und einigen Taxis besteht. Jeder Millimeter Platz auf den Straßen wird hier ausgenutzt und stets mit lautem Hupen deuten die Beteiligten an, dass sie von hinten überholen wollen oder sich bereits nah am Vordermann befinden. In Deutschland hätte das schon in den meisten Fällen zum absoluten Streit zwischen Autofahrern geführt, wenn man die Hupe so oft einsetzen würde, aber hier gehört das irgendwie zum "guten" Ton und gilt als gesunde Warnung. Auf jeden Fall merken wir schnell, dass trotz dieser unübersichtlichen Verhältnisse ein unterschwelliges System vorherrscht, von dem alle wissen wie es funktioniert. Außer vieler Lackschäden, um die sich aber keiner wirklich schert, können wir überraschenderweise keine schweren Unfälle beobachten, obwohl es gefühlt eigentlich jede Sekunde irgendwo knallen müsste. Also alles entspannt!
Nach gut 1 Stunde Fahrtzeit vom Flughafen in die Innenstadt sind wir dann an unserer Unterkunft angekommen und verstauten erstmal unsere Rucksäcke auf dem Zimmer. Wir wohnten ziemlich zentral und das Preis-Leistungsverhältnis war top, sodass wir die Unterkunft Golden Time Hostel auch grundsätzlich weiterempfehlen können. Am zweiten Abend sind wir leider nur mit viel Nachdruck überhaupt wieder ins Hostel gelassen worden. Die Eingangstür ist nämlich ab 0 Uhr verschlossen und der Typ von der Rezeption schlief erstmal seelenruhig auf dem Sofa. Nachdem wir mehrmals klopften, stand er nur widerwillig auf - keine Ahnung, ob er einen schlechten Traum hatte, aber der ganze Ablauf war ziemlich strange ;-). Am nächsten Morgen war aber alles gut und wir haben uns mit allen etwas über die Situation amüsiert!
Also erstmal etwas die Beine vertreten, die Stadt erkunden und was leckeres zu Essen besorgen. So sah unser Plan für den ersten Nachmittag in Hanoi aus.
Auf uns wirkt Hanoi noch ziemlich ursprünglich, wobei man an der einen oder anderen Ecke schon moderne Bauten erkennen kann. Im Zuge der Regierungsoffensive das Land für den zunehmenden Tourismus deutlich sauberer und moderner aufzustellen, wird sich das Stadtbild in den kommenden Nachjahren sicherlich nachhaltig verändern. In vielen Straßen trifft man aber noch auf das alte Hanoi, welches sich durch seine hübschen Kolonialbauten, den unzähligen Garküchen oder auch einfachen Friseurläden auf der Straße auszeichnet. Aber die Entwicklung ist halt schon normal geworden und wir können nur hoffen, dass sich Hanoi auch im Zuge des Wandels noch viele dieser Eigenheiten beibehält!
Der Hoan-Kiem-See ist quasi das Naherholungsgebiet der Einwohner von Hanoi. Hier findet man viele Bänke und andere Sitzmöglichkeiten, an denen man sich kurz vom Großstadtdschungel erholen kann. Besonders abends ist um den See herum immer viel los und viele Familien kommen hierher, um sich bei den aufgebauten Ständen mit Essen und Trinken einzudecken.
Da wir nicht weit entfernt gewohnt haben, waren wir hier mehrmals am Tag und fanden die Atmosphäre schon ziemlich beruhigend. Man merkt, dass viele Einheimische häufig hierherkommen, um einfach nur abzuschalten oder sogar etwas Sport zu machen.
Im Zentrum des Sees findet man hier noch eine lange rote Brücke, die zu einer Tempelanlage auf dem See führt. Diese ist abends gut beleuchtet, was dann auch schön anzusehen ist.
Nicht weit entfernt vom See findet ihr in der Altstadt Hanois die wunderschöne St. Joseph-Kathedrale, welche äußerlich ein wenig an die Kathedrale in Paris erinnern soll.
Side-Fact: Nachdem die französische Armee im Jahr 1882 Hanoi eroberte, wollten sie etwas für die Nachwelt hinterlassen und ein besonderes Exempel statuieren. Aus diesem Grund ließen sie eine Kathedrale im Stil der Gotik auf dem Platz bauen, wo vorher eine große Pagode stand. Vor der Kathedrale ist zudem noch eine große Statue der Mutter Maria aufgebaut. 1887 fand dann hier die erste Weihnachtsfeier des Landes statt.
Als wir dort ankamen und später noch nebenan von einem Café den Blick auf die Kathedrale werfen konnten, fiel uns auf wieviele Vietnamesen sich im Laufe der Zeit immer wieder bei diesem Bauwerk treffen und versammeln. Alleine in den 1,5 Stunden, wo wir im Café saßen, kamen dort 3 Hochzeitspaare für ihr Fotoshooting vorbei. Auch sonst war der Platz ziemlich belebt und ohne Zweifel sieht die Kathedrale natürlich ziemlich imposant aus. Wir durften an dem Tag leider nicht rein, aber uns wurde gesagt, dass sie heute von innen eher mit einem vietnamesischen Ambiente daherkommt, aber auch noch einige Darstellungen von früher erhalten geblieben sind.
Leider haben wir es tagsüber nicht mehr geschafft, aber trotzdem wollten wir es uns nicht nehmen lassen am Mausoleum vom ehemaligen Politiker und und kommunistischen Revolutionär Ho-Chi-Minh vorbeizuschauen. Auf Grund seiner hohen Beliebtheit bei den Vietnamesen wird er von den meisten nur als Onkel Ho bezeichnet.
Zu den regulären Öffnungszeiten (8:00 - 11:00 Uhr) kann man hier aufgebahrt sehen und noch etwas mehr über die Geschichte erfahren. Da unser Trip zur Ha Long Bucht am nächsten Morgen startete, hatten wir nicht mehr die Chance uns das Spektakel anzuschauen. Das Gebäude schien auch bei Nacht ziemlich abgeriegelt zu sein. In anderen Blogs haben wir herausgelesen, dass eine Besichtigung auch eher strenger Natur ist und ein nicht angebrachtes Verhalten hier sofort sanktioniert wird:
Zu jedem Besuch in Vietnam sollte auch ein Ausflug in die legendäre Ha Long Bucht gehören, die quasi wie ein landesweites Wahrzeichen fungiert und zum begehrtesten Touristenziel gehört. Je nach Motivation und Geldbeutel gibt es unterschiedliche Touren, die fast immer von Hanoi aus starten:
In Hanoi gibt es jegliche Art von Anbietern, die einem ausschließlich Komplettangebote aus Tour inkl. evtl.Übernachtung(-en) und Transfer anbieten. Der Komfort und die Boote unterscheiden sich dabei erheblich voneinander. Wir haben gehört bzw. auch bei den Bewertungen gelesen, dass man Boote aus der untersten Kategorie wirklich nur im absoluten Existenznotfall buchen sollte, da er in der Vergangenheit auch häufig schon mal etwas mit den Booten passiert sein soll....tja reine Panikmache, um höhere Profite zu machen?
...Gut möglich, aber wir wollen es ehrlich gesagt nicht erfahren und zudem wollen wir bei einem solchen Erlebnis auch nicht am falschen Ende sparen.
Da wir uns schon von Deutschland aus um die Buchung gekümmert hatten und in Hanoi nur noch die Tickets vom Anbieter (Dragon Legend Cruise) abholen mussten, konnten wir uns ohne Stress auf den Trip vorbereiten. Da wir auf einer Reise bisher noch nie länger auf einem Boot verbracht haben, entschieden wir uns für die 3 Tages Tour mit zwei Übernachtungen auf einem kleineren Boot der mittleren/gehobenen Preiskategorie. Dafür haben wir dann inkl. der Vollpension (ohne alkoholische Getränke) 375 USD (damals ca. 350€) p.P. bezahlt. Das klingt erstmal viel, aber wir können euch ehrlich sagen, dass es DER perfekte Ausflug war und wir das jederzeit wieder dafür ausgeben würden!
WICHTIG: Denkt unbedingt daran genug Bargeld mit auf das Boot zu nehmen, weil ihr sonst keine Möglichkeit habt zu bezahlen!
Es ist wirklich schwer das Gefühl zu beschreiben, wenn man morgens mit dem Kaffee oder Tee in der Hand aufs Oberdeck marschiert und raus auf diese magische Umgebung blickt. Wir möchten jetzt auch nicht übertreiben und so tun, als wenn wir den ganzen Tag nur mit Mund offen über das Boot gewandert sind - trotzdem ist haben wir rein vom Panorama, der Atmosphäre und der Stille bisher noch nichts vergleichbares erlebt.
Immer zum Morgen und zum Abend macht der Kapitän in einer Bucht fest, sodass man auch zu den Mahlzeiten den Ausblick in aller Ruhe genießen kann! Tagsüber kann man denn entweder eine Kayak-Tour unternehmen, zum Mittag an einem Strand ein Barbecue veranstalten oder auf Deck bei (hoffentlich) gutem Wetter entspannen.
Wir haben euch hier mal die Karte für die Route von unserem Touranbieter mit hochgeladen, damit man sehen kann an welchen Stellen die Boote die Ha Long Bucht durchqueren.
Side-Fact I: Die Ha Long Bucht ist vor mehreren Millionen Jahren durch tektonische Bewegungen der Erdplatten entstanden. Über verschiedene Faktoren bildeten sich im Laufe der Zeit Tropfsteinhöhlen und trichterförmige Täler. Durch ständigen Abrieb (Erosionen) wurden die Täler im tiefer und einige der Höhlen stürzten ein. Durch weitere tektonische Bewegungen verlagerte sich das chinesische Binnenmeer langsam Richtung Nordvietnam und setzte in der Folge die Landschaft komplett unter Wasser.
Side Fact II: Eine Sage besagt, dass die Ha Long Bucht (ha long bedeutet soviel wie "absteigender Drache") durch einen Drachen entstanden ist, der zum Schutz Vietnams 3000 Perlen in das Meer spuckte, um die feindlichen Mächte in in ihren Booten aufzuhalten. Aus diesen Perlen erhoben sich dann die Felsen, die heute die Ha Long Bucht prägen. Dem Drachen gefiel ist später so gut, dass er sich selbst dort niederließ. Was erklärt, dass immer mal wieder Ungeheuer in der Ha Long Bucht gesichtet werden.
Während unseres Aufenthalts haben wir unterschiedliche Ausflüge in der Bucht gemacht, die in der gesamten Tour teilweise schon mit enthalten waren:
Alles in allem war es gut organisiert und wir hatten unseren Spaß. Insbesondere der Kochkurs und der Besuch bei der Perlenzucht waren spannend. Beim Kayak-Fahren müssen wir beide noch die gemeinsame Mischung aus An- und Entspannung finden und dann werden wir bestimmt auch hier mehr Spaß haben ;-)
Das Puppentheater war ganz lustig, aber auch nicht mehr. Leider haben wir nur ein sehr schlechtes Video davon gemacht, was sich nicht wirklich lohnt zu zeigen...
Ein wirklicher Pflichtstopp auf jeder Vietnamreise sollte die Stadt Hoi An sein. Es hat nicht lange bei uns gedauert und wir waren sofort hin und weg von diesem schönen Fleckchen Erde. Auch heute würden mir noch voller Überzeugung behaupten, dass Hoi An eine der schönsten Städte / Orte auf unseren bisherigen Reisen war. Besonders nachts zeigt es sich mit seiner Fülle aus hell leuchtenden Lampions von seiner eindrucksvollsten Seite!
Nun gut von Hanoi bis zu hierhin lagen erstmal rund 800km vor uns und um etwas Zeit zu sparen, haben wir uns schlussendlich für einen Inlandsflug entschieden (45€ p.P.). Solltet ihr dasselbe vorhaben, da müsst ihr zuerst nach Da Nang fliegen und vom Airport aus könnt ihr euch einen Fahrer nehmen, der euch innerhalb von 30 min direkt nach Hoi An zu eurer Unterkunft bringt. Wir konnten uns dort auf einen Preis von 500.000 Dong (ca. 20€) einigen und waren damit auch recht zufrieden. Vielleicht habt ihr noch größeres Verhandlungsgeschick ;-), aber fast alle Fahrer, die wir gefragt hatten, wollten nicht mehr niedriger gehen.
Unsere Unterkunft war wirklich ein Traum und hat zu dem tollen Aufenthalt beigetragen. Zwar war sie auch etwas preisintensiver, aber dafür lag das Hotel direkt in der Altstadt, wodurch wir alles fußläufig erreichen konnten und wir kamen jeden morgen in den Genuss eines ausgezeichneten Frühstücks aus frischem Obst, Omelette usw.!
Von daher eine absolute Empfehlung von uns: Ha An Hotel
Hoi An verfügte früher mal über den größten Hafen Südostasiens und besticht durch seine gute Lage im südchinesischen Meer. Heute gilt die historische Altstadt als die einzige, die nicht dem verheerenden Vietnamkrieg zum Opfer gefallen ist und wurde von der UNESCO daher auch zum Weltkulturerbe erklärt.
In Hoi An gibt es also eine Menge zu erkunden und aus unserer Sicht gibt es ein paar entscheidende Gründe, warum es sich hier so gut aushalten lässt:
Die Stadt besteht aus vielen kleinen engen Gassen, die mit ihren gemütlichen Restaurants & Cafés sowie kleinen Verkaufsständen einfach eine gewisse Harmonie ausstrahlt. Wie schon beschrieben, ist es Nachts noch um ein vielfaches schöner, wenn die Straßen und der kleine Flusslauf im Zentrum mit den vielen Lampions in unterschiedlichen Farbtönen erstrahlen
Der nahegelegene Strand lässt sich ganz einfach mit einem Roller oder Fahrrad erreichen. Wir fuhren zum An Bang Beach. Auf dem Weg dorthin bekommst du die volle Vielfalt an weitläufigen und grünen Reisfeldern zu sehen, sodass die 20 min Fahrtzeit wie im Fluge vergehen. Der Strand überzeugt mit seiner Größe, wenig Publikum und einem super klaren Wasser. Als Alternative gibt es noch den Cua Dai Beach, welcher auch sehr schön sein soll. Je nachdem für welchen ihr euch entscheidet, könnt ihr nichts verkehrt machen.
Ein besonderes Einkaufsvergnügen bieten die vielen ansässigen Schneidereien, in denen man sich zu fairen Preisen maßgeschneiderte Kleidung, Schuhe und Taschen herstellen kann. Die Auswahl ist wirklich riesig und es lohnt sich schon im Voraus zu schauen, was man denn gut gebrauchen könnte. Denn alleine mit der Begutachtung aller Stoffe etc. kann man sich locker 2 Tage beschäftigen. Wir konnten natürlich auch nicht die Finger lassen und so sind für Olli am Ende ein kompletter Anzug, mehrere Hemden und Hosen rausgesprungen. Lea war dieses Mal etwas sparsamer und hat sich zwei Jumpsuits anfertigen lassen. Aus unserer Sicht eine super Sache!
Wir würden euch auf jeden Fall empfehlen mind. 3 Tage für Hoi An einzuplanen. Alles andere wird diesem wunderschönen Ort aus unserer nicht gerecht!
Normalerweise kann man für die folgenden Orte Da Nang und Hué auch gut und gerne jeweils 1-2 Tage Aufenthalt einplanen. Doch das gab unser Zeitplan leider dieses Mal nicht her, sodass wir uns für eine Tagestour von Hoi An über Da Nang bis nach Hué entschieden. Für eine Strecke rechneten wir mit ca. 2 Std. Fahrt, von daher war der Tag ziemlich ausgefüllt, aber wir hatten richtig Lust loszulegen.
Das spannende an der Strecke ist, dass sie über einen größeren Bergpass in der Provinz Thua Thien führt und einige spannende Zwischenstopps bereit hält. Um möglichst viel vom Tag zu haben, starteten wir schon früh morgens und machten uns zuerst auf den Weg nach Da Nang.
In Da Nang gibt es wirklich viel zu sehen und die Stadt ist auch deutlich moderner als z.B. Hanoi. Doch heute war nicht die Stadt an sich unser Ziel, sondern die Marble Moutains, welche als eine wirkliche Kulturoase gelten und mit vielen Höhlen, Tempeln und Ausblicken aufwarten können. Der Eintritt kostet 40.000 Dong (ca. 1,80€) und lohnt sich definitiv. Insofern ihr den kompletten Charme der Anlage mitnehmen wollt, solltet ihr die Stufen bis nach oben selbst erklimmen. Ansonsten gibt es auch einen Fahrstuhl (30.000 Dong extra), der euch zumindest zur ersten Plattform bringt. Wir waren schwer beeindruckt, was wir dann doch für einen so geringen Eintritt geboten bekommen haben.
Neben ein paar vietnamesischen Besuchern war glücklicherweise zu dem Zeitpunkt noch fast überhaupt nichts los, sodass wir die Tempelanlagen und Höhlen fast für uns alleine hatten. Das ganze ist wirklich sehr liebevoll gestaltet und wir waren echt beeindruckt von der ehrfürchtigen Stille. Wo unten noch der Verkehrslärm durch die vielen Roller vorherrschend war, bekam man hier oben nichts mehr davon mit und kam sich von der Außenwelt komplett abgeschnitten vor. Nicht schlecht!
Zu Zeiten des Vietnamkrieges waren die Marble Mountains noch ein geheimer Ort, an dem die kommunistischen Anhänger aus dem Nordvietnam ihre Anschläge auf die US-Truppen planten. Heute sind sie eine wichtige Pilgerstätte für Buddhisten, weswegen man hier auch unzählige Buddha Statuen zu Gesicht bekommt. Diese sind entweder in den Tempeln, unter freiem Himmel oder in den drei großen Höhlen platziert. Die größte Höhle ("Heaven´s Gate") hat uns dabei am meisten beeindruckt, obwohl sie von außen noch so unscheinbar wirkt.
Weitere Hauptattraktionen sind zweifelsohne die beiden größeren Pagoden in den Marble Mountains. Ihre exakten Namen lauten Quan The Am und Pho Da Son und sehen wirklich schick aus. Neben den vielen Tempeln und Statuen gefielen uns diese mit am Besten, da sie sich perfekt in die Szenerie einbetteten und auch für etwas Abwechslung sorgten ;-)
Nach etwa 2 Stunden Aufenthalt beschlossen wir dann wieder ins Tal zu gehen und unsere Fahrt fortzusetzen. Unten muss man sich zwar noch etwas gegen die etwas aufdringlichen Verkäufer wehren, aber auch das überlebt man. Nächster Stopp sollte nun das Hochland rund um die Provinz Thua Thien sein. In Zeiten des Vietnamkrieges war dieser Bereich einer der strategisch wichtigsten und deswegen auch umkämpftesten Stellen, wo leider auch viele vietnamesische und amerikanische Soldaten ihr Leben lassen mussten. Viele amerikanische und französische Bunker zeugen noch von dieser Zeit und können dort besichtigt werden. Viele Vietnamesen nutzen das Panorama aber auch anscheinend für andere Zwecke, wie man sehen kann:
Trotz der tragischen Historie empfiehlt es sich jedoch einen kurzen Abstecher hierhin zu machen, zumal wir in unserem Fall den sog. Hai-Van-Bergpass sowieso überqueren mussten, um im Endeffekt nach Hué zu gelangen. An guten Tagen lässt sich dieser Streckenteil auch mit dem Roller absolvieren! Einige bieten es sogar an euch in Hué die Rucksäcke bis nach Hoi An in die Unterkunft zu transportieren, sodass ihr den Streckenteil bequem ohne Gepäck abfahren könnt. Wir waren den Tag über jedoch mit dem Auto unterwegs, aber vielleicht ergibt sich nochmal eine zweite Gelegenheit - dann würden wir das höchstwahrscheinlich auch so machen!
Insofern das Wetter mitspielt, kann auf der Südseite der Passhöhe auf die Bucht von Da Nang und in nördlicher Richtung auf den Küstenstreifen Richtung Hué blicken. Der 20km lange und 496m hohe Pass bildet dabei eine natürliche Wettergrenze zwischen dem Norden und Süden Vietnams, wodurch er häufig in dichten Wolken gehüllt ist. Deswegen findet man ihn im Netz auch häufig unter Bezeichnung der "Wolkenpass" wieder.
Heutzutage ist dieser Bereich natürlich auch schon probiert worden zu kommerzialisieren. Die dort ansässigen Restaurants sahen nicht besonders einladend aus und haben wir dadurch auch links gelassen. Aber haltet unbedingt Ausschau nach einer eher unscheinbaren Bar, die ungefähr 5 min von den vielen Bunkeranlagen entfernt liegt. Dort kannst du auf einem großen Felsen Platz nehmen und das Panorama kurz genießen.
Auf dem Weg nach Hué haben wir dann noch einen weiteren Zwischenhalt gemacht, der uns auch noch ans Herz gelegen worden ist. Und zwar war es das Mausoleum des ehemaligen Kaisers Khai Dinh. Es wurde nach 11 Jahren Bauzeit 1931 fertiggestellt und vereint irgendwie einen Mix aus östlicher und westlicher Architektur. Das Mausoleum ist nicht besonders groß, dafür ist es im Inneren mit feinsten Materialien ziemlich prunkvoll ausgestattet und die Gebäude sind mit ihren Verzierungen auch äußerlich sehr aufwendig gestaltet worden.
Das ganze Areal ist dabei rechteckig gestaltet und verläuft mit seinen vielen Stufen stets aufwärts in Richtung der Berglandschaft. Zwischendurch gibt es immer mal wieder kleinere Plattformen, wo sich teilweise religiöse Formationen mit verschiedensten Inschriften befinden. Auf einem der größeren Vorplätze befinden sich dann noch mehrere Statuen, die alle aufgereiht dort stehen und womöglich zum Schutze des Kaisers seine Soldaten repräsentieren sollen. Ganz genau wissen wir es aber nicht...
Alles in allem lohnt sich der Besuch schon und vor allen Dingen ist auch noch kostenlos!
WICHTIG: Als Frau ist es leider nicht gestattet in die Gebäude reinzugehen, wenn man seine Knie bzw. Schultern nicht vorher bedeckt hat.
Die kleine Stadt Hué in Zentralvietnam liegt ca. 2 Stunden von Hoi An entfernt und bildet das Ende unseres Tagesausfluges ab. Sie hat insgesamt einiges an Kultur zu bieten und ist dabei wesentlich ruhiger als z.B. eine Stadt wie Hanoi. Als ehemaliger Regierungssitz und sog. Kaiserstadt verfügt sie über viele pompöse und teils sehr komplexe Tempelanlagen, die zudem noch mit riesigen Gärten sowie anderen weitläufigen Freianlagen daherkommen.
Das Prunkstück ist aber ohne Zweifel der Kaiserpalast in Hué, welcher unser erklärtes Ziel war. Wir waren zwar nicht lange in Hué, aber als wir durch die Stadt fuhren, sahen wir wirklich eine unglaubliche Vielzahl von Tempeln, Pagoden und Zitadellen. Ohne alles gesehen zu haben, überkam einem aber das Gefühl, dass an diesem Ort viele Geschichte aus dem "alten" Vietnam schlummern muss. Leider wurden durch den Vietnamkrieg auch viele der historischen Gebäude komplett zerstört und konnten nur teilweise wieder hergestellt werden.
Der große Kaiserpalast verdeutlicht einem, welchen Stellenwert die Stadt in der Vergangenheit gehabt haben muss und ist auch der Grund, warum es viele nach Hué zieht. Seit 1993 wurde er auch berechtigterweise zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Die Anlage ist wirklich riesig und vor allen Dingen der Haupteingang wirkt einfach nur mächtig. Im Inneren kann man sich gut 1-2 Stunden in den vielen kleinen Hallen, Tempeln oder Grünanlagen verlaufen. Außerdem wird durch ein umfassendes Bild- und Informationsmaterial den Besuchern der Eindruck zu vermitteln, wie es im damaligen Hué vor sich ging. Alles ziemlich beeindruckend, aber auch viel Input für den letzten Stop ;-)
Wie wir noch erfahren haben, spielte sich der Krieg nicht nur außerhalb der Mauern, sondern auch im Inneren des Palastes ab. Nach den größeren Zerstörungen werden die Bauwerke teilweise noch heute aufwendig restauriert. Mit welchem schweren Geschütz hier damals gekämpft wurde, kann man sich übrigens auch direkt vor Augen führen.
Der Eintritt kostet übrigens 150.000 Dong (ca. 5,20€) und kann auch um ein Kombiticket für andere Sehenswürdigkeiten der Stadt ergänzt werden. Wir beschränkten uns aber nur auf den Kaiserpalast, da wir nach einer kurzen Mahlzeit dann wieder die Rückreise antreten mussten.
Speziell bei den russischen Touristen ist der Küstenort Nha-Trang sehr beliebt und zeichnet sich insbesondere lange Sandstrände und einem ausgeprägten Nachtleben aus.
In der Vorbereitung auf Nha-Trang haben wir viel darüber gelesen, dass es sich hier um eines der schönsten Ziele Vietnams halten soll. Weiße Sandstrände, türkisfarbenes Wasser und atemberaubende Schnorchel- bzw. Tauchplätze vor der Küste waren nur einige von den Vorschusslorbeeren für diesen Ort. Leider hatten wir die gesamten drei Tage schlechtes Wetter und konnten von dem Strandleben nicht soviel aufschnappen, sondern trafen viel mehr auf raue Wellen, einen ordentlichen aber nicht umwerfenden Strand und die Schnorchelplätze haben wir lieber komplett ausgelassen ;-)
Also können wir euch nur darauf hinweisen: Nha Trang ist ein womöglich schöner Badeort und ein Badeort ist nur schön, wenn auch das Wetter gut ist!
Aber für das schlechte Wetter kann natürlich der Ort selbst nichts und außerdem konnten wir dann doch noch das eine oder andere unternehmen.
Bevor wir in Nha-Trang angekommen sind, hatten wir noch eine spannende Tour im Nachtbus vor uns. Gegen späten Abend sind wir aus Hoi An losgefahren, um dann am nächsten Morgen in Nha-Trang anzukommen. Die Busfahrt hatte es auch ordentlich in sich und an Schlafen war wenig zu denken. Die kleinen Liegeeinrichtungen im Bus waren zwar nicht schlecht, aber der Busfahrer hatte es anscheinend ziemlich eilig und natürlich hat er auch fleißig die Hupe und kurzfristige Ausweichmanöver benutzt, um sich die lästigen Rollerfahrer vom Leib zu halten.
TIPP: Lasst euch nicht davon beeinflussen, dass wenn ihr in Hoi An ein Busticket (300.000 Dong - ca. 5,50€) für die "Luxus" - Variante (+50.000 Dong - ca. 1,80€) bekommt. In dieser Version soll nämlich auch eine Toilette im Bus selbst enthalten sein. Für Lea ist dieser Umstand nicht unwichtig, weswegen wir uns dafür entschieden haben. Im Bus eingestiegen und die ersten Meter zurückgelegt, kam aber prompt die Ansage, dass die Toilette leider kaputt sei ;-) Weltklasse!
Richtig spannend wurde es dann, als wir schlussendlich am Busbahnhof in Nha-Trang ankamen. In Hoi An hatten wir nämlich einen neuen Begleiter gekauft, der uns die vielen schönen Maßkleidungen transportieren sollte. Naja in der Eile haben wir den Rollkoffer jedoch total vergessen, da wir das Zusatzgepäck einfach nicht gewohnt waren. Also setzten wir uns mit dem Gefühl "alles" dabei zu haben in ein Taxi und auf halber Fahrt fiel uns dann auf, dass noch etwas fehlt ;-) ...gut also dem Taxifahrer kurz mit Händen und Füßen klarmachen, dass wir zurück müssen und ehrlich gesagt haben wir nicht mehr damit gerechnet, dass dort noch etwas stehen würde...
...aber zum Glück war Nha Trang auch für alle Reisenden die Endstation und der Koffer stand dort noch seelenruhig! Schwein gehabt...!
Ok das haben wir geschafft, dann können wir ja endlich in die Unterkunft!
Wir blieben für 2 Nächte im 7S Hotel Nha-Trang und würden sie im Nachhinein als ordentliche Unterkunft bezeichnen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war in ganz ok, aber wir waren durch Hoi An einfach zu sehr verwöhnt. Grundsätzlich empfanden wir die Unterkunftspreise bei der Recherche grundsätzlich als ziemlich hoch und das Angebot für gute Hostels leider eher überschaubar.
In dem Ort selbst gingen wir die Tage über trotzdem viel an der Promenade spazieren und vertrieben uns die Tage mit leckerem Essen und prozenthaltigen Cocktails in den Bars. Gibt also Schlimmeres ;-)
Da wir wenigstens noch etwas in der Stadt abgrasen wollten, haben wir uns zumindest eine der wichtigsten Attraktionen vorgenommen. Die Türme sind absolut sehenswert und gelten gemeinhin auch als das Wahrzeichen der Stadt. Die Besichtigung ist täglich möglich und ist mit 23.000 Dong (ca. 0,90€) auch sehr günstig.
Die Heiligtümer sind keine Tempelanlage aus dem Buddhismus, sondern aus den Überresten der hinduistischen Cham-Kultur, welches sich aus dem ehemals bedeutenden Königreichs Champa ergibt.
Side-Fact: Das Champ-Köigreich existierte vom 4. - 14. Jahrhundert und regierte damals auch große Teile Vietnams. Sein sprituelles Zentrum war My Son im Herzen des Landes, welches nicht weit von Da Nang und Hoi An lag. Nach dem Untergang des Cham-Reiches wandten sich viele aus dem Volk zum sunnitischen Islam und einige dem Christentum zu. Bis 1979 kamen viele Cham durch die kommunistische Bewegung der roten Khmer ums Leben, sodass viele in die Nachbarländer oder auch nach Europa flüchten mussten.
Der ganze Komplex ist auf drei Ebenen verteilt und mit verschiedenen Steintreppen miteinander verbunden. Auf den letzten beiden Ebenen finden sich viele der Haupttürme, welche aus roten Ziegeln errichtet worden sind. Im Inneren eines jeden Turms findet man eine schwarze Statue von Po Nagar, der Schutzgöttin des Cham-Volkes.
Wer sich für eine Reise in dieses wunderschöne und geschichtsträchtige Land entscheidet, wird am Ende nicht enttäuscht! Viel mehr erhält man eine unendliche Vielfalt aus Natur, jeder Menge Kultur, freundliche Menschen und tollem Essen. Und das ganze zu einem Preis, der für europäische Verhältnisse auch noch zum größten Teil spottbillig erscheint. Natürlich gehen die großen Touristenattraktionen, wie z.B. die Ha Long Bay, auch etwas tiefer in die Geldbörse, aber wenn man mal überlegt wofür man sonst sein Geld ausgibt, macht sich die Investition in solche Erfahrungen in vielerlei Hinsicht bezahlt.
Leider hatten wir am Ende unserer Vietnam-Reise nicht mehr soviel Glück mit dem Wetter, weswegen wir unseren Aufenthalt in Nha-Trang nicht so ganz auskosten kosten. Trotzdem können wir euch Nord- und Zentralvietnam nur wärmstens empfehlen!
Viele sind noch im Norden auch nach Sapa gereist, was sich auf Grund seiner Natur im Hochland lohnen soll. Unser Zeitfenster hat dafür nicht ausgereicht, sodass wir Sapa genau wie den Süden Vietnams nochmal nachholen müssen ;-)
Unsere Reise ging dafür in Hongkong weiter, nachdem wir in Thailand auch nur mit schlechtem Wetter rechnen durften!
Wie uns Hongkong gefallen hat und was wir dort noch alles mitnehmen konnten, findet ihr hier!
Südafrika lässt sich für uns ehrlich gesagt nur sehr schwer mit den anderen bisherigen Reisezielen vergleichen...
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Eine Reise in die USA ist ein Erlebnis und die Größe des...
Schon ziemlich verrückt, was dort mitten im Nirgendwo aus dem Wüstenboden gestampft wird. Mit immer wieder neuen...