Backpacking Israel

Eine hart erkämpfte Schönheit

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Mit Israel reist man in eine Region, die von ständigen Konflikten und Machtdemonstrationen aufgewühlt ist. Doch dahinter verbirgt sich ein super faszinierendes Land, dass auf Grund seiner Historie und Größe ganz viel Spielraum für ein richtiges Backpacking Abenteuer liefert.

 

Leider mussten wir diese Reise jedoch dieses Mal getrennt antreten, da Lea zu der Zeit leider keine Möglichkeit bekommen hat frei zu nehmen. Deswegen wurde es dieses Mal ein reiner Männertrip, den Olli dann mit seinem Kumpel Moritz antrat. Zwei unerschrockene Typen auf dem Weg ins Heilige Land ;-) , was das wohl werden würde?!

 

Es wurde auf jeden Fall richtig gut! Denn Israel macht richtig Laune, obwohl es mit dem Vorurteil zu kämpfen hat sehr teuer zu sein und es deswegen zum Backpacking eher ungeeignet ist. Für viele ist der Nahe Osten zudem noch eine Region, die so unsicher ist, dass man von dort bestimmt nicht lebend zurückkehrt - auch das ist ein nur ein Vorurteil. Wenn man einmal dort war, wird man eine andere Sicht auf die Medienberichte haben, auch wenn man die anhaltenden Krisen und Waffengewalt natürlich nicht wegdiskutieren kann.

 

Für uns war es einfach spannend etwas tiefer in das Land und die Kultur einzutauchen, um auch danach mit einigen Fragen und Unklarheiten aufräumen zu können. Denn Israel hat so verdammt viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, für die es sich einfach lohnt eine solche Reise auf sich zu nehmen. Der ständige  Wechsel von bunten Metropolen,  weitläufigen Trockenwüsten, spannenden Relikten aus Religion und Kultur sowie fantastischem Essen (wenn man sich nicht nur  Humus beschränkt) sind nur einige Beispiele für die riesige Vielfalt Israels. Trotz der relativ geringen Größe empfehlen wir euch mindestens 2 Wochen für euren Aufenthalt einzuplanen, damit ihr auch etwas Zeit für die wichtigsten Ziele habt.

 

Wer immer noch Bedenken hat und sich überlegt, ob Israel wirklich etwas für einen ist, den möchten wir mit dem folgenden Artikel vom Gegenteil überzeugen und hoffentlich auch schon viele Fragen beantworten, die man sich vor einer solchen Reise stellt. 

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Backpacking Israel - Das Reisen kann so schön sein

Inhaltsverzeichnis

Was sollte man wissen?


Was muss ich vor der Abreise beachten?

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Grundsätzlich ist die Einreise nach Israel von Deutschland aus problemlos möglich. Vor der Abreise solltet ihr jedoch auf folgende Dinge achten:

  • Visum

Deutsche Staatsbürger können mit Ihrem Reisepass max. 90 Tage nach Israel einreisen und bekommen das Visum bequem am Flughafen. Der Reisepass sollte vor Abflug noch mind. 6 Monate gültig sein. 

 

Zur Info: Etwas unangenehm könnten evtl. die verstärkten Sicherheitskontrollen (sog. Sicherheitsgespräche) sein. Bei uns haben sie wirklich jeden Stempel im Pass hinterfragt und warum man sich in dem Land aufgehalten hat. Hat zwar etwas gedauert, aber passiert ist im Endeffekt nichts.

 

Später bekommt man dann noch eine sog. Clearance-Card, die neben dem Stempel als Einreisekarte mit eingescanntem Foto fungiert. Diese müsst ihr unbedingt bis zur Abreise behalten und sicher aufbewahren! 

Ansonsten verläuft alles trotz vieler Gerüchte relativ harmlos und normal. Sicherlich können Personen mit arabischer Herkunft auch nochmal sicherheitstechnisch anders behandelt werden, aber das ist wirklich fallabhängig und kann wenig generalisiert werden.

 

  • Den Sabbat als heiligen Tag mit einplanen:

Für die Reisevorbereitung wird es wichtig sein, dass ihr euch die Zeit vom Sonnenuntergang vom Freitag bis Sonnenuntergang am Samstag (sog. Sabbat) mit einberechnet. In der Zeit ist das normale Leben dort deutlich eingeschränkter und vergleichbar mit unserem Sonntag. Staatliche Busse und Züge fahren an dem Tag z.B. gar nicht und auch die allermeisten Geschäfte haben geschlossen. Wenn man zu der Zeit also landen sollte, kann man höchstens noch vereinzelt auf Taxis oder die Uber-App zurückgreifen, was bei uns auch geklappt hat.

 

  • Unbedingt für ausreichenden Impfschutz sorgen:

Mindestens wird euch empfohlen Hepatitis A + B , Typhus, Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Mumps, Masern, Röteln und Influenza vorweisen können!

  • Eine passende Reiseversicherung abschließen: 

Je nach Länge eures Aufenthalts reicht auch eine Reiseversicherung, die ihr bereits über eure Kreditkarte oder andere Anbieter (ADAC) mit abgeschlossen habt.

 

  • Die passende Kreditkarte beantragen

Für eure Reise ist es nützlich eine Kreditkarte (VISA / Mastercard) mit dabeizuhaben, mit der ihr bestenfalls überall kostenlos bezahlen und Bargeld abheben könnt. Wir reisen immer mit folgenden Kreditkarten und können euch diese nur wärmstens empfehlen!

 

  • Den passenden Reiseadapter für die Stromversorgung einpacken

In Israel werden die Steckdosen vom Typ C und H verwendet. Für Steckdosen der Klasse C wird man keine Probleme haben, jedoch für   die Klasse H braucht ihr einen Adapter. Sicherheitshalber sollte also ein Adapter mitgenommen werden. Wir haben uns für diesen multifunktionalen Reiseadapter entschieden und kommen damit weltweit sehr gut klar!

 

  • Reiseapotheke auffüllen

Natürlich gehen wir immer vom Besten aus und hoffen auf der Reise nicht krank zu werden. Doch manchmal kann man noch so gründlich sein und es erwischt einen einfach mal. Um im Notfall gewappnet zu sein, hilft es immer ein paar Utensilien gegen Übelkeit, Durchfall oder andere Wehwehchen dabei zu haben. Hier findet hier eine detaillierte Übersicht, wie unsere Reiseapotheke ausschaut. 


Daten und Fakten zu Israel

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Backpacking Israel - Eine Übersicht des Landes

 

Von der Fläche her ist Israel mit 20.766 km² ungefähr vergleichbar mit unserem Bundesland Hessen. Insgesamt leben rund 7,4 Mio. Menschen in dem Land, wovon rund 80% Juden und 20% arabischer Herkunft sind. Zwar wird schon seit 1980 Jerusalem als Hauptstadt Israel proklamiert doch eine waschechte internationale Anerkennung dieses Status ist leider nicht offiziell. Der Sitz der meisten Botschaften und Ministerien ist dagegen und Tel Aviv, weswegen sie auch als heimliche Hauptstadt angesehen wird. Trotz der geringen Größe hat Israel jedoch einen wirtschaftlich hohen Einfluss und stellt weltweit die 34. größte Volkswirtschaft dar. Auf Grund der ständigen Konflikte wird Israel noch von einigen wenigen Ländern nicht als ein anerkannter Staat angesehen, weswegen es sich lohnt mal geschichtlich zu hinterfragen, woher diese Meinung überhaupt basiert. Insbesondere als wir Bethlehem besuchten und sahen wie die Mauer Palästinenser und Israeli-Gebiet trennte, wurden uns die wildesten Geschichten erzählt. Vom Grundsatz her beanspruchen beide Seiten das Land ursächlich als das Ihre und streiten langwierig darüber, wer wem heutzutage das Land unrechtmäßig wegnimmt.

 

Weitere Informationen zu Israel:

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  • Sprache:         Hebräisch,Arabisch
  • Zeit:                 +1 Stunden gegenüber Deutschland 
  • Währung:       Neuer Schekel (NIS)

 

 

 

 


Nützliche Reiseführer für eure Reise nach Israel

Lonely Planet liefet wieder mal in sehr guter Qualität ab und beschert einem mit diesem Reiseführer bildgewaltige Tipps und Hinweise zu den wichtigsten Orten in Israel und Palästina. Selten bereut man den Kauf dieser Reiseführer.

Mit dem Reiseführer von Marco Polo bekommt gewohnt gute Tipps und Erfahrungswerte für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Orte in Israel. Und das alles zu einem akzeptablem Preis!



Wie teuer ist es in Israel?

Israel hat leider den Ruf sehr teuer zu sein und in Teilen müssen wir das auch bestätigen. Vor unserer Abreise waren wir uns darüber gar nicht so im Klaren und etwas überrascht in der Hoffnung auf südostasiatische Preisverhältnisse zu stoßen. Insbesondere bei Alkohol und anderen Genussmitteln kann es deutlich teurer werden. Dafür sind die Möglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel sehr gut und auch deutlich günstiger als in Deutschland. Übernachtungsmöglichkeiten sind je nach Anspruch in allen Preiskategorien vorhanden, wobei man für ein normales Zimmer und eigenem Bad über Airbnb mit ca. 30€ die Nacht planen muss. Günstiger kommt man dann nur noch mit Couchsurfing über die Runden, was wir aber selbst während unserer Reise nicht gemacht haben.

 

Beim Thema Essen kann es supergünstig gehen, insofern es sich auf die landesweiten Spezialitäten und israelisches Street Food wie z.B. Hummus, Shakshuka (Ei in Tomatensauce - super lecker!) oder Shawarma (ähnlich wie eine Dönerrolle) beschränkt. Da man nach dem dritten Tag eine Pause vom ganzen Humus einlegen muss, lohnt es sich aber auch mal anderweitig essen zu gehen. Die Preise dafür liegen aber je nach Restaurant vielleicht ganz leicht über dem deutschen Preisniveau. Wir haben z.B. auch häufiger auf örtlichen Märkten oder in Supermärkten eingekauft und uns dann in der Unterkunft selber das Essen zubereitet, was sich wiederum preislich deutlich mehr lohnen kann. Das Niveau und die Frische der Produkte ist hier wirklich sehr gut!

 

TIPP: Eine kleine Discounter-Kette namens COFIX hat eröffnet. Meist recht kleine Stores, die aber fast alles in Ihrem Sortiment für lediglich 5 Schekel (ca. 1,50€) anbieten. Wenn es also mal ein Kaffee oder ein kleines Sandwich sein sollte dann kann COFIX etwas den Geldbeutel entlasten.

 

Die Sehenswürdigkeiten in Israel sind dafür meistens komplett kostenlos, weswegen man sich darüber keine großen Gedanken machen braucht. Dazu gehören auch alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Jerusalem und dem Umland. Das ist auf jeden Fall sehr entspannt!


Ist Israel ein sicheres Reiseland?

Getrieben von der Berichterstattung über die Konflikte am Gaza-Streifen und den ständigen Bildern explodierender Raketen bekommt man leicht den Eindruck, dass Israel ein unfassbar gefährlicher Ort sein muss. Dabei gehört das Land mit einer geringeren Mordrate als z.B. Thailand, den USA oder Frankreich zu einem der sichersten Länder der Welt. Die Probleme beziehen sich lediglich auf das umkämpfte Gebiet rund um Gaza, wo man sich als Backpacker aber nicht zwangsläufig aufhalten möchte.

 

Während unseres Aufenthalts kam es zu keiner brenzligen Situation auch wenn wir während unsere Reise in den Süden sogar nur wenige 100km vom Gaza-Streifen entfernt waren. Die Sicherheitsvorkehrungen in Israel sind dabei sehr vorbildlich und das Land ist nach den vielen belastenden Jahren absolut erfahren darin die Gefahrensituationen rechtzeitig zu erkennen. Sicherheitspersonal und das Tragen schwerer Waffen gehört dabei an Orten des öffentlichen Lebens zum normalen Bild, wobei es einem auch ein gutes Gefühl gibt, dass jemand etwas genauer hinschaut.

 

Auch der Straßenverkehr in den Städten oder im Umland ist super unproblematisch und es wird sich penibel an alle Vorschriften gehalten. Da es sich lohnt auch selbst einen Mietwagen für den Aufenthalt zu nehmen, können wir euch das also guten Gewissens empfehlen!


Die beste Reisezeit für Israel

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Grundsätzlich kann Israel zu fast jeder Jahreszeit bereist werden und man wird wettertechnisch nicht sonderlich enttäuscht werden. An der Grenze vom mediterranen- zum Wüstenklima sind lediglich leichte Unterschiede im Norden und Süden des Landes auszumachen. Wobei der Norden von heißen und trockenen Sommern bei 30 Grad profitiert, kann es im Winter auch mal zu leichten Niederschlägen und kühleren Temperaturen um die 15 Grad kommen. 

 

In Richtung Süden verkürzen sich die Niederschlagsmengen und Regenzeiten deutlich. Da im südlichen Bereich auch die Negev-Wüstenebenen beginnen, bleibt hier auch mal gerne der Regen komplett aus. In den Monaten von März - Oktober ist es hier teilweise unfassbar heiß bei Temperaturen um die 40 Grad. Für längere Ausflüge sollte man sich also dementsprechend vorbereiten.

 

Insgesamt lässt sich sagen, dass sich die ideale Reisezeit um die Monate März - Mai und September - Oktober verteilt. Die Temperaturen sind dabei noch auszuhalten und man kann ziemlich viele schöne Sonnenstunden erleben. Da sich in diesem Zeitraum jedoch auch die Hochsaison abspielt, kann es dadurch auch zu erhöhten Preisen für Unterkünften in den Touristenorten kommen.

 

Hier nochmal eine Übersicht, wie essen gerade um das aktuelle Wetter vom Norden (Haifa) bis zum Süden (Elat) steht:

 




Essen und Trinken in Israel

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Die Israelische Küche sollte für viele Backpacker schon ein wesentlicher Grund sein ihre nächste Reise nach Israel zu planen. Fast an jeder Ecke lauern die typischen Speisen des mittleren Ostens wie z.B. Falafel oder Hummus. Die Qualität ist unserer Erfahrung nach meistens sehr gut und gerade wenn es um guten Hummus geht, können wir euch das kleine Lokal Humus Abu Hassan in Tel Aviv ans Herz legen. Das dürft ihr euch nicht entgehen lassen! Wie schon erwähnt, sind zudem noch Shakshuka und Schawarma auch häufige Street Food - Klassiker und sollten mindestens einmal probiert werden. Für alle Naschkatzen gibt es dann natürlich das beliebte Baklava (Blätterteig, Honig und Nüsse) sowie Halma (Sesammehl und Honig), was gerade auf den lokalen Märkten in verschiedenen Varianten und in sehr guter Qualität angeboten wird.

 

Darüber hinaus ist die israelische Küche sehr vielfältig und hat Einflüsse aus dem ganzen Orient, die sich in verschiedenen Gerichten bemerkbar machen. Gerade in Tel Aviv lässt sich viel ausprobieren, da es nicht umsonst als das kulinarische Zentrum des Landes gilt. Auf Grund der Kultur und religiöser Speisevorschriften wird man öfters den Begriff "koscher" ("tauglich") an Restaurants zu Gesicht bekommen, was einen aber nicht beeinflussen sollte. 

 

Fast überall ist es eher üblich ca. 15% als Trinkgeld zu geben, manchmal wird der Betrag aber auch schon als Servicegebühr direkt mit eingepreist. Schaut deswegen vorher auf die Rechnung, damit ihr nicht doppelt bezahlt. 

 

Hinsichtlich der Getränke verfügt Israel über eine ausgeprägte Kaffee- und Teekultur, die es dabei in allen erdenklichen Varianten gibt. Wer gerne mal einen leckeren Minztee probieren möchte, sollte die Gelegenheit während seines Israel Urlaubs nutzen, denn dieser ist wirklich zu empfehlen und schmeckt deutlicher milder als zu Hause.  Durch das Überangebot an lokalem und frischen Obst wird man auch regelmäßig leckere Fruchtsäfte oder Smoothies angeboten bekommen, die sich insbesondere bei den heißen Temperaturen für eine kurze Abkühlung eignen. Da Alkohol in der gläubigen Bevölkerung nicht gerade zum Nationalgetränk gehört, können wir hier keine bestimmten Tipps geben, außer das was man auch hier in den Bars und Clubs der Stadt bestellen kann.

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Backpacking Israel - Frischer Minztee und leckerer Kaffee ist israelisches Kulturgut

Unser Backpacking Route für Israel

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Backpacking Israel - Unsere Route durch das Heilige Land

 

 


Tel Aviv

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Backpacking Israel - Tel Aviv mit Blick auf die Altstadt Jaffa

 

Da die meisten Flüge von Deutschland entweder nach Elat (oder Eilat) oder Tel Aviv gehen, konnten wir gleich zu Beginn in das quirlige und weltoffene Zentrum Israels eintauchen. Schon vor unserem Abflug haben wir viel Positives über die Stadt am Mittelmeer gelesen und unsere Erwartungen haben sich in den ersten Tagen voll und ganz bestätigt.

 

Die Atmosphäre und der Vibe Tel Avivs erinnert dabei mehr an Orte wie San Diego oder Barcelona, denn hier geht es wirklich überhaupt zurückgezogen oder streng religiös vor, wie man es vielleicht von Städten Israel erwarten könnte. Die Leute hier sind super entspannt und total aufgeschlossen für international Reisende, sodass man auch relativ schnell in Kontakt mit den Einheimischen kommen kann. Tel Aviv ist gerade so überschwemmt von jungen, hippen und künstlerisch angehauchten Menschen, die das moderne Gesicht Israels abbilden und diesen Lifestyle auch in der Stadt verbreiten. Gerade an der langgezogenen Strandpromenade lässt es sich den Tag über sehr gut aushalten und man trifft auf viele Sportbegeisterte, die entweder joggen oder einfach eine Runde Beachvolleyball spielen. Nicht umsonst zählt National Geograpic Tel Aviv auch zu den Top10 - Beachcities der Welt!

 

Aber der Reihe nach! 

 

Unsere Ankunft am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv verlief abgesehen von der etwas ausgedehnten Sicherheitsbefragung relativ problemlos. Im Nachhinein erfuhren wir, dass sie gerade bei Stempeln aus arabischen Ländern oder muslimisch geprägten Ländern wie z.B.  Malaysia etwas genauer hinschauen und deswegen auf solche Mittel zurückgreifen müssen. Aber sobald man eine plausible Erklärung ("Urlaub" oder "Seminar fürs Studium") für den Aufenthalt parat hat, gibt es keine weiteren Hindernisse zu erwarten. Da wir  an einem Samstag landeten und wir mitten dadurch mitten am Sabbat am Flughafenterminal standen, mussten wir also gezwungenermaßen auf ein Taxi zurückgreifen. Nach ungefähr 30 min Fahrtzeit kamen wir dann an unserer Unterkunft in der Altstadt Tel Avivs, in Jaffa an. Wir können euch diesen Stadtteil auch nur wärmstens empfehlen, da man dadurch nicht nur in direkter Strandnähe, sondern auch inmitten der ausgeprägten Bar- und Restaurantszene der Stadt ist. Aus diesem Grund entschieden wir uns für ein kleines Apartment auf dem Jerusalem Boulevard, welcher eine große Hauptstraße im Herzen Jaffas ist. 

 

Der Israel Urlaub und unser Aufenthalt in Tel Aviv konnte also endlich beginnen!

 

 

Gordon - und Banana Beach genießen

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Wer genug Zeit mitbringt, kann sich auf jeden Fall ausgelassen an den unzähligen Stränden der Stadt austoben. Die Möglichkeiten sind wirklich riesig und mit dem Gordon Beach bzw. dem Banana Beach gibt es nur zwei gute Möglichkeiten die durchschnittlich 300 Sonnentage im Jahr ausgiebig zu genießen.

 

Der Banana Beach liegt dabei noch etwas näher an Jaffa dran und war deswegen auch für uns einfacher zu erreichen. Die Promenade wurde in den letzten Jahren auch ausgiebig renoviert, weswegen man dort jetzt auch viele Sitzmöglichkeiten und die schöne Atmosphäre abseits des Sandes genießen kann. Wer sich an einem Freitag Nachmittag hier aufhalten sollte, hat sogar die Möglichkeit mit den Einheimischen etwas den anstehenden Beginn des Sabbat zu "feiern", da sich dann viele für eine kleine Drumsession treffen und den Feiertag dadurch trommelnd begrüßen.

 

Der Gordon Beach liegt noch etwas weiter nördlich und kommt nach dem Banana Beach. Hier findet man neben dem sauberen Strandabschnitt auch einige gemütliche Cafés, Bars und kleine Fitnessparks, die mit ihren Geräten kostenlos genutzt werden können. Die Stimmung hier ist ingesamt ziemlich lässig und man fühlt sich sofort wohl. Wer also abends vom Strand kommt und noch schnell auf ein Bier oder ein anderes kühles Getränk los möchte, dem können wir diesen Teil der Stadt auch definitiv empfehlen!

Auch in Jaffa selbst findet man kleine Strandabschnitte, die auch ihren eigenen Charme haben. Auf jeden Fall sieht man dort zu fast jeder Tageszeit Leute sitzen und das entspannte Leben genießen. Zwar sind die Strandabschnitte in Jaffa nicht so weitläufig wie am Banana- oder Gordon Beach, aber können sich trotzdem lohnen. Gerade weil man von hier aus noch einen guten Ausblick auf die Altstadt oder die Skyline von Tel Aviv genießen kann.

Einmal Old Jaffa besuchen

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Backpacking Israel - Old Jaffa in Tel Aviv

In Tel Avivs ist an sich noch eine sehr junge Stadt, die gerade mal erst im Jahr 1909 offiziell gegründet worden ist. Der Stadtteil Old Jaffa bezeichnet dabei eine schon länger bestehende Ursprungsstadt, die historisch gesehen schon viel über sich ergehen lassen musste. Häufig von verschiedenen Völkern erobert, um dann doch wieder verloren zu werden, finden sich hier noch viele Relikte aus vergangenen Tagen. Als ehemalige Hafenstadt verfügt Old Jaffa heute noch über einen gut erhaltenen Anlegerbereich mit einem schönen Leuchtturm und kleinen Lagerhallen, die heute weitestgehend für die dort ansässige Gastronomie genutzt wird. Im Vergleich zum restlichen Teil in Tel Aviv ticken die Uhren hier immer noch etwas anders und langsamer. Der  laute Trubel kommt hier noch nicht so an und es lohnt sich mal mindestens einen halben Tag hier zu verbringen, um etwas ausgiebiger durch die engen Gassen zu schlendern.

Nach dem Sightseeing bietet sich der Abrasha Park für etwas Entspannung an. Hier gibt es genug Sitzmöglichkeiten und der Park ist an sich auch sehr beliebt bei den Einheimischen. Da er so ziemlich im Zentrum von Old Jaffa liegt, kann man ihn quasi auch gar nicht verfehlen.

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Backpacking Israel - Abrasha Park in Old Jaffa

 

Nicht weit von Old Jaffa entfernt, beginnt dann auch die Ausgehmeile von Jaffa. Alles rund um die Rabi Khanina Street mit den vielen Seitenstraßen eignet sich dabei optimal für einen entspannten Abend. Hier reiht sich ein Restaurant und eine Bar an der nächsten. Die Straßenzüge sind besonders zu den Abendzeiten voll von Leuten, die eine angenehme Zeit und einen kühlen Drink oder etwas leckeres zu Essen  haben wollen. Die Stimmung ist dabei total ausgelassen und man setzt sich einfach dahin wo gerade Platz ist.

Stadtteil Florentin

In dem Stadtteil Florentin entwickelt sich das neue hippe Zentrum der Stadt und man findet hier viele gemütliche Bars, Restaurants und allerhand Möglichkeiten um auszugehen. Im Vergleich zu Jaffa ist es hier schon deutlich moderner angehaucht und man merkt wie sich die jungen Menschen aus Tel Aviv hier ihr eigenes Standbein aufbauen wollen. Fast an jeder Ecke gibt es kleine Shops mit freshen Klamotten, veganem Essen oder ausgefallen Kaffeekreationen. 

Nachdem man sich hier etwas umgeschaut hat und sich durch die Gassen hat treiben lassen, sollte man sich noch überlegen, wo man abends denn hingehen könnte. Ähnlich wie Jaffa eignet sich Florentin dafür hervorragend.

 

Aus eigener Erfahrung können wir euch das Teder.fm nicht nur wegen der hervorragenden Pizza empfehlen. Viele Leute treffen sich hier, um den Abend zu beginnen, bleibe aber auch öfters etwas länger, um sich an den Tischen im Innenhof zu versammeln. Für ein oder zwei kühle Getränke sollte man auf jeden Fall noch bleiben. Später kann es dann noch z.B. ins Kuli Alma weitergehen, der auch ein beliebter Club der Stadt ist. Im eigentlichen Sinne ist es sogar Bar, Club und Kunstausstellung in einem! 

 

Der berühmte Camel Market in Tel Aviv

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In der Nähe der Allenby Street findet außer samstags jeden Tag einer der größten Märkte der Stadt , der Camel Market, statt. Dabei lässt er in puncto Essen keine großen Wünsche offen.

 

An dem Tag brauchst du dir euch also bestimmt keine Gedanken darüber zu machen, wo man sich etwas Gutes zu Essen besorgen kann. Die Auswahl an ursprünglichem Essen, Brot, Süßwaren und Gewürzen ist unerschöpflich und qualitativ hervorragend. Besonders interessant wird es, wenn man sich einfach von Stand zu Stand durchprobiert. Im Vergleich zu anderen Lokalitäten der Stadt sind die Preise hier auch sogar noch etwas günstiger, sodass es gleich doppelt Spaß bringt!

 

Neben dem ganzen Essen werden hier auch viele Kleidungsstücke, Accessoires und andere Andenken verkauft. Ob sich der Camel Market jetzt zwangsläufig dafür eignet, kann man sicherlich reden. Wir haben uns trotzdem für ein paar traditionelle Kippas, da wir sie zum Einen noch für unseren Jerusalem Aufenthalt benötigen würden und ein Händler zufällig noch die Vereinsfarben unseres HSV´s vorrätig hatte ;-)

 

Alles in allem lohnt sich ein Besuch und sollte während eines Aufenthalts in Tel Aviv nicht fehlen!

Den Rothschild Boulevard entlang spazieren

Mit dem Rothschild Boulevard betritt man den berühmtesten und gleichzeitig teuersten Straßenabschnitt der Stadt. Er beginnt in dem Stadtteil Neweh Zadaq und zieht sich dann bis zum Stadttheater Habimah durch. Wer hier wohnen möchte, kann sich aber satte Miet- bzw. Kaufpreise einstellen und ist deswegen auch das Aushängeschild für betuchte Juden oder andere Menschen in Tel Aviv. 

Heute ist der Rothschild Boulevard vor allen Dingen auch eine beliebte Touristenattraktion oder Rückzugsort für einheimische Familien, da es sich in den Cafés auf dem Weg wunderbar aushalten lässt. In den letzten Jahren wurde anscheinend auch viel in die Sanierung und Aufbereitung der Prachtstraße gesteckt, weswegen sich hier auch inzwischen viele Spielplätze für Kinder oder andere kleine Grünflächen finden lassen.

 

Im Umkreis findet ihr die einzig wenigen Wolkenkratzer der Stadt, die vorzugsweise als Bürogebäude für ansässige Banken oder andere Großunternehmen dienen. Eine Aussichtsplattform oder ähnliches haben wir dort nicht entdeckt, aber vielleicht hast du ja noch spannende Tipps für die nähere Umgebung!

 

Old Train Station

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Backpacking Israel - Old Train Station in Tel Aviv

 

In der Vergangenheit wurde Jaffa mit Jerusalem noch über eine Bahnstrecke miteinander verbunden, die ihr Ziel an dem alten HaTachana Bahnhof im heutigen Tel Aviv hatte. Da der 1892 gebaute Bahnhof heute ausgedient hat, wurde er über 5 Jahre lang saniert und ist heute ein mit 22 Gebäuden großflächiges Kultur- und Freizeitareal. Drum herum haben sich zudem noch viele Mode - Boutiquen von größtenteils israelischen Designern angesiedelt, die fernab der teuren italienischen Marken ausgefallene und edle Kleidungsstücke verkaufen. 

Wenn man noch etwas Zeit mitbringt, kann man auch in den umliegenden Straßen umher spazieren. Hier lassen sich noch die einen oder anderen spannenden Ecken entdecken, wie z.B. auch kleine Zitronenbäume, die direkt im Zentrum eines größeren Platzes blühten. Hier haben wir mal wieder festgestellt, dass Tel Aviv sich so verdammt einfach zu Fuß erkunden lässt, da alles so nah beinander liegt.

Apropos Fortbewegung in Tel Aviv:

 

Noch bevor es in Deutschland realisiert wurde, war Tel Aviv schon einer der großen Vorreiter was die städtischen E-Roller angeht. Einfach über eine App anwählbar, war es schon damals während unseres Aufenthalts möglich die E-Roller für gewissen Strecken zu mieten. Da wir das vorher noch in keiner anderen Stadt erlebt haben, unterstrich es dadurch den lässigen Vibe der Stadt.

 


Haifa

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DIe Hafenstadt Haifa liegt nur rund 1,5 Std. von Tel Aviv entfernt und ist so ziemlich die nördlichste Stadt Israels. Mit ca. 280.000 Einwohnern ist sie nach Tel Aviv und Jerusalem die drittgrößte Stadt in Israel. Da sich der Großteil der Stadt auf dem Mount Carmel (Karmelberg) ausgebreitet hat, zeichnet sich das Stadtbild durch schon manchmal enorme Steigungen aus. Wenn man also nicht gerade mit dem Auto unterwegs ist, sollte man zumindest eine gute Grundlagenausdauer für das Sightseeing mitbringen ;-)

 

Durch den Bezug zum Hafen und der anliegenden Industrie nimmt Haifa im Land die Stellung einer Arbeiterstadt ein. Getrieben von diesem Dogma gilt sie auch heute noch als eine der wenigen Orte in Israel, wo Juden und Araber nicht nur friedlich arbeiten, sondern auch zusammen leben. Deswegen gilt Haifa auch als die sicherste Stadt im ganzen Land!

 

Der vergleichsweise geringe religiöse Einfluss lässt es nämlich auch zu, dass sogar am heiligen Sabbat öffentliche Verkehrsmittel ungehindert durch die Stadt fahren können. 

 

Da wir nur die kurze Strecke aus Tel Aviv zurücklegen mussten, brauchten wir uns gar nicht lange von der Anfahrt erholen und freuten uns schon darauf was Haifa zu bieten hat. Natürlich wussten wir schon, dass es nicht die Fülle von Sehenswürdigkeiten gibt, aber wir wollten uns einen eigenen Eindruck verschaffen.

 

Wir haben uns übrigens ein kleines Zimmer im Satori Hotel besorgt, was auch ziemlich zentral lag und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hatte. Zudem noch eine kleine Dachterasse, wo man sich auch frei bewegen konnte. Alles in allem eine solide Lösung, die wir auch dementsprechend weiterempfehlen würden.

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Backpacking Israel - Blick von der Dachterrasse des Hotels auf Haifa

Die hängenden Gärten der Bahai

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Backpacking Israel - Das Highlight in Haifa sind die hängenden Gärten der Bahai

 

Die mit Abstand wichtigste und bekannteste Sehenswürdigkeit in Haifa sind die hängenden Gärten der Bahai. Der Zutritt kann grundsätzlich von unten unten oder von oben erfolgen. Wir würden euch definitiv die Aussicht von oben empfehlen, da man dadurch auch einen super Blick über die gesamte Stadt werfen kann. Dadurch bekommt man auch ein Gefühl dafür wie symmetrisch die Terrassen und mit welcher Liebe zum Detail die Gartenanlage angelegt wurde. Das Zentrum der Stätte bildet ein großes Gebäude mit goldener Kuppel, welches der Schrein des Bab darstellen soll. Leider konnten wir nicht soweit vordringen, um das von innen zu sehen. Ehrlich gesagt haben wir auch nicht herausgefunden, ob das überhaupt möglich ist.

 

Side-Fact: Das Spannende an der Sehenswürdigkeit ist, dass es die heiligste Stätte für die Religion der Bahai ist. Die Mitglieder Bahai glauben an humanitäre Werte, sodass sich der Glaube auch mit der Wissenschaft und der Vernunft im Einklang befinden soll. So ist zum Beispiel die Nächstenliebe ein zentrales Element der Bahai Religion. Gegründet wurde sie 1850 im Iran, wo sie heute nur noch als Minderheit vorhanden ist, jedoch darüber hinaus auch weltweit Anhänger hat.

 

Durch gut geführte Touren lässt sich darüber noch mehr erfahren und man das Heiligtum gleichzeitig ausgiebig besichtigen. Ein entsprechendes Angebot haben wir euch hier verlinkt.

 

Kloster Stella Maris

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An der Westgrenze des Karmelberges findet man eine wunderschöne Kirche sowie ein Kloster des Karmeliterordens, welcher im späten 12. Jahrhundert gegründet worden ist. Im Glauben der Karmeliter hat der Berg einen heiligen Status, da er als Rückzugsort für ihren damaligen Propheten Elia diente. Nach Überlieferungen musste sich dieser vor der Verfolgung des damaligen Königs Ahabs verstecken, der seinen eigenen Baal-Kult etablieren wollte und alle Andersgläubigen aus Israel vertreiben wollte.

 

Des Propheten zu Ehren wurde dann etwas verspätet im 19. Jahrhundert das wunderschöne Kloster Stella Maris errichtet, nachdem sich der Karmeliterordens auch gegen seine Vertreibung erfolgreich gewehrt hat und nach Israel zurückkehren durfte. Auch beim Bau des Klosters soll es dann zu etlichen Verzögerungen gekommen sein, da der damalige osmanische König eigentlich kurz davor stand das Kloster in die Luft sprengen zu lassen. An diesem geschichtlichen Beispiel erkennt man wieder einmal mehr in welchem Dilemma das Land steckt, da sich viele Religionen oder andere Instanzen um diesen Fleck Erde streiten und ihre Besitzansprüche anmelden.

 

Abgesehen von der Historie ist das Kloster von aussen sowie innen absolut sehenswert. Ein weiteres Highlight erwartet einen dann noch draußen, wenn von der gegenüberliegenden Seite einen fantastischen Blick auf die Haifabucht und die Bergzüge Galiläas werfen kann.

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Backpacking Israel - Blick in die wunderschöne Haifa Bucht

 

Glücklicherweise kann man vor dem Kloster Stella Maris ganz gut parken, weswegen man dann das Auto einfach stehen lässt, um den Ausblick genießen zu können. Da wir erst kurz vor Schliessung (bis 18 Uhr) des Klosters mit der Besichtigung fertig waren, hatten wir den Sonnenuntergang sogar noch auf unserer Seite und konnten ein paar schöne Schnappschüsse ergattern ;-)


Carmel Beach

Da sich in Haifa vieles um den heiligen Hausberg Karmel dreht, gibt es auch den gleichnamigen Strand Carmel Beach. Dieser zeichnet sich durch seinen feinkörnigen Sand aus und ist unserer Meinung nach auch der schönste Strandabschnitt in Haifa. Zudem scheint man sich auch hinsichtlich der Sauberkeit Gedanken zu machen, da wirklich versucht wird keinen Müll zu hinterlassen.

In der Nähe befinden sich neben den vielen guten Parkmöglichkeiten auch noch ein paar Restaurants und Bars, wo man dann auch gleich noch etwas zum Mittag essen gehen könnte. In einigen Rezensionen hatten wir vorab noch gelesen, dass die Rettungsschwimmer manchmal etwas penetrant ihre Lautsprecheranlagen nutzen würden. So etwas ist uns aber nicht aufgefallen.

 

Andere Alternativen wären noch der Bat Galim Beach, welcher auch nicht weit entfernt ist. Dieser ist zwar auch recht schön, aber nicht ganz so weitläufig und breit wie der Carmel Beach.


Geheimtipp für das perfekte Sandwich

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Wenn wir heute noch an Israel und insbesondere Haifa zurückdenken, kommt uns meistens auch dieser kleine Sandwich - Laden in der Nähe unserer Unterkunft in den Kopf. Von außen fällt er wirklich kaum auf, aber hier bekommt man wirklich das beste Sandwich, was wir in unserem ganzen Leben gegessen haben. Über Generationen schon wird das Ha Sandwich shel Bracha betrieben und bei unseren Besuchen stand auch jedes Mal noch die Mutter selbst als gute Seele hinter der Theke.

 

Keine Ahnung wie oft wir selbst da waren, aber mindestens einmal pro Tag und es war jedes Mal hervorragend. Der kleine Imbiss ist bei den Einheimischen definitiv gut bekannt und war um die Mittagszeit stets gut besucht. Wenn man Glück hat, bekommt man drinnen aber noch einen Platz und kann der Mutter und Tochter dabei zusehen, wie sie die Sandwiches liebevoll und frisch zubereiten.

 

Zur Auswahl stehen eine Variante mit verschiedenen Wurstsorten oder ohne Fleisch und dafür mit einem Omelett. Nach längerem Verhandeln haben wir auch beides zusammen bekommen ;-). Der Preis lag irgendwo um die 6€ und waren jeden Cent wert!


German Colony in Haifa

Am Fuss der hängenden Gärten von Bahai beginnt die German Colony, die über eine langgezogene Straße bis fast zum Hafen verläuft. Das ganze Areal wurde ursächlich mal von einem deutschen Templerorden gegründet und ist heute der Hotspot für trendige Restaurants, Klamotten Stores und kleinen Freizeit- und Kultureinrichtungen. 

 

Ein Ausflug hier hin lohnt sich dabei zu jeder Tageszeit, jedoch haben wir hier abends nur einmal nach einem guten Restaurant Ausschau gehalten und wurden nicht enttäuscht. Das Niveau ist hier ziemlich hoch und viele gängige Restaurantempfehlungen führen dich auch hier hin. Die Preise für das Essen liegen aber leider auch etwas höher, jedoch noch nicht im komplett unverschämten Bereich. Wir hatten uns für das Restaurant Fattoush entschieden, die neben dem leckeren Essen auch mit einer stylischen Location im Außenbereich überzeugen konnten.

Gerne wären wir noch häufiger in die German Colony zurückgekommen, da es hier wirklich sehr angenehm war. Leider hat es unsere Zeitplan irgendwann nicht mehr zugelassen und wir mussten Haifa verlassen, um unsere nächsten Ziele Nazareth und Jerusalem zu erreichen.


Nazareth

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Backpacking Israel - In Nazareth soll Jesus Christus mit seiner Familie gelebt haben

 

Nach dem hippen Tel Aviv und der Arbeiterstadt Haifa kamen wir so langsam dem religiösen Zentrum des Landes näher. Die nächste Zeit würden wir also tiefer in die Geschichte des Landes und die religiösen Hintergründe eintauchen sowie wichtige Heiligtümer besichtigen. Als ersten Ort dafür nahmen wir uns Nazareth vor, der auch nur 45 min Fahrtzeit von Haifa entfernt liegt.

 

Die Stadt Nazareth ist an sich sehr alt und gleichzeitig der Heimatort Jesu Christi, der hier mit seinen Eltern Josef und Maria aufgewachsen sein soll. Für das Christentum nimmt die 75.000 Einwohner große Stadt einen zentralen Platz ein und hat deswegen auch viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, die es sich lohnt anzuschauen.

 

Da wir nur einen Tagesausflug in Nazareth verbracht haben, konnten wir leider nur ein wenig die Atmosphäre dieses Ortes aufnehmen. Jedoch bekommt man schon beim Durchqueren der Gassen schnell das Gefühl welche Bedeutung die heiligen Stätten für die Bewohner haben. Heute ist Nazareth auch eine der wichtigsten Pilgerstätten für Christen aus aller Welt und die Stadt bemüht sich auch auf modernen Wegen die Attraktionen interessant zu gestalten ohne dabei die Ursprünglichkeit zu zerstören.

 

Die Verkündungsbasilika

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Mit der Verkündungsbasilika betritt man den Ort, wo laut des neuen Testaments in der Bibel der Engel Gabriel Maria erschien, um ihr zu verkünden, dass sie den Erlöser Jesu Christi gebären würde. Die Basilika mit ihrem großen Turm prägt das Stadtbild von Nazareth dabei extrem und hat zudem auch viele religiöse Kunstwerke aus aller Welt ausgestellt.

 

Bei unserem Besuch haben sich vor allen Dingen größere Touristengruppen mit einem Tourguide darin aufgehalten. Da wir selbst keine Tour gebucht haben, aber das Glück hatten auf einem Ort zuhören zu können, war es spannend ein paar Hintergrundinformationen bekommen zu können. Solltet ihr euch selbst für eine Tour interessieren, könntet ihr hier schauen was euch am ehesten gefallen würde.

 

Von Innen ist die Basilika wirklich sehr pompös und mit Liebe zum Detail ausgestaltet. Vor allen Dingen gibt es viele Werke und Verzierungen zu Ehren der Mutter Maria. Im Außenbereich findet man dann  noch einige Mosaikbilder von fast allen Ländern der Welt. Von Deutschland natürlich auch, obwohl uns das im Vergleich zu den anderen Ländern etwas "langweilig" vorkam. Der Eintritt ist dabei komplett kostenlos und war bei unserem Besuch auch nicht super überfüllt, sodass wir uns etwas mehr Zeit lassen konnten. Vielleicht lag es aber auch am Wetter, dass sich an dem Tag nicht soviele Leute vor die Haustür gewagt haben ;-) - teilweise hat es nämlich ziemlich geregnet.

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Nachdem wir mit der Verkündungsbasilika fertig waren, haben wir uns noch auf den Weg rüber zum International Center Mary of Nazareth gemacht. Hier lohnt es sich vor allen Dingen die kostenlose Führung mitzunehmen. In vier verschiedenen Räumen werden ca. 10 min lange Kurzfilme abgespielt, die noch einmal die komplette Lebens- und Leidensgeschichte Jesu Christi erklärt. Selten so ein inspirierendes und anschaulich gestaltetes Material gesehen. Während der Aufführung fühlt man sich durch die eindrucksvolle Sound- und Leinwandtechnik wirklich mitgenommen, sodass ein bleibender Eindruck zurückbleibt, insofern man sich auf die Stimmung einlässt.

Nach der Show und den Eindrücken kannst du noch für einen Moment auf die Dachterrasse des Centers gehen, von wo aus man einen tollen Blick auf die Stadt hat. Da es am Ende schon etwas später wurde, konnten wir dadurch nochmal Nazareth bei Dunkelheit erleben, was auch mit seinen Lichtern auch wirklich schick war, aber schwer mit Bildern zu vermitteln ist ;-) ...wir versuchen es trotzdem!

Nazareth Shuk

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Insofern noch etwas Zeit ist, kann sich ein Besuch auf dem authentischen Markt ("Shuk") in Nazareth lohnen. Hier taucht man vor allen Dingen etwas mehr in die lokale Kultur ein und kann an den farbenfrohen Verkaufsständen vielleicht das eine oder andere Souvenir bekommen. Insbesondere Kleidung, Gewürze und kleine lokale Handwerkskunst kann man hier zu guten Preisen ergattern. Handeln ist natürlich erwünscht und solltest du auch unbedingt machen, um im Endeffekt keine überhöhten Preise zahlen zu müssen. Da die Einheimischen einen leicht als Touristen identifizieren werden, sind die Einstiegsangebote gerade für Textilien und Handwerkskunst dementsprechend hoch. Wenn man sich am Ende bei 20% oder 30% des Eröffnungspreises trifft, wird das in Ordnung sein.

 

Die Preise für Gewürze und andere Lebensmittel sind größtenteils offen dargestellt, weswegen die Preise hier relativ fix sind und es womöglich nur in größeren Mengen noch Verhandlungsspielraum gibt.


Jerusalem

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Mit Jerusalem erreichten wir dann das religiöse Epizentrum des Landes und die Auswahl an Sehenswürdigkeiten ist natürlich riesig. Gerade in der Altstadt versammeln sich die eindrucksvollsten Heiligtümer und Pilgerstätten für das Christen- und Judentum, jedoch auch in Teilen für die arabischen Glaubensgemeinschaften. Dabei umschließt die alte Stadtmauer immer noch den Kern der Altstadt und man kann diese über sieben verschieden Tore durchfahren, um sie zu erreichen.

 

Da Jerusalem ein zentraler Ort für die christliche, jüdische und auch die muslimische Religion darstellt, sind die Spannungen leider immer vorprogrammiert. Zwar hört man oft, dass Jerusalem ein Ort werden soll, an dem alle verschiedenen Glaubensgemeinschaften friedlich zusammenleben können. Die Wirklichkeit sieht leider nicht immer so aus und deswegen gehört erhöhtes und schwer bewaffnetes Sicherheitspersonal zum Alltagsbild dazu.

 

Ein besonderes Highlight an unserem Aufenthalt war definitiv auch die Unterkunft. Moritz brachte die Idee ein, dass wir uns etwas außerhalb von Jerusalem, genauer gesagt in Bethlehem, im The Walled Off Hotel einquartieren können. Das Hotel befindet sich dabei auf palästinensischer Seite und quasi direkt hinter der Sicherheitszone, die durch die berüchtigte Mauer abgetrennt ist. Auch wenn der Übernachtungspreis deutlich höher ausfällt, war es das spektakulärste Hotel, in dem wir jemals geschlafen haben. Das Hotel ist ein Geschenk und eine Hommage des bekannten Künstler Banksy, weswegen es Schlafplatz und Kunstausstellung miteinander verbindet. Durch das Hotel fühlt man sich an einen Ort hinversetzt und die Zimmer selbst erreicht man z.B. nur über einen Geheimgang, der durch ein Buch im Regal zugänglich wird. Zugleich habt ihr die Mauer direkt vor der Hoteltür und könnt euch einen Eindruck des täglichen Lebens in Palästina verschaffen. 

 

Lasst euch die Möglichkeit nicht entgehen! Hier noch ein paar Impressionen von Innen:

Klagemauer in Jerusalem

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit in Jerusalems Altstadt ist die Klagemauer. Die Altstadt selbst ist nur knapp km² groß und dabei eine Hochsicherheitszone. Neben der Klagemauer lassen sich auch die anderen wichtigen Sehenswürdigkeiten wie z.B. der Felsendom und die Grabeskirche schnell zu Fuß erreichen. Die Klagemauer selbst erreichst du am schnellsten über das sog. Marokkaner-Tor, wo es dann noch den ein oder anderen Sicherheitscheck gibt. Über eine langgezogene Überführung bis zum Vorplatz bekommt man schon einen ersten guten Eindruck von der religiösen Bedeutung der Klagemauer.

 

Da wir noch unsere (HSV-) - Kippas parat hatten, konnten wir uns sofort Zugang zur Klagemauer verschaffen.

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Backpacking Israel - Besuch der Klagemauer in Jerusalem

 

Viele orthodoxe Juden versammeln sich davor, beten mit dem Kopf gegen die Wand oder lesen einfach religiöse Schriften, die sie sich aus der nahegelegenen Bibliothek besorgen. Viele verbringen hier anscheinend den Großteil ihrer Zeit und studieren die Inschriften bzw. tauschen sich auch untereinander aus. In der Mauer selbst gibt es auch viele kleine Briefe, die in den kleinen Schlitzen stecken und mit Wünschen für die Zukunft versehen sind.

Felsendom

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Der Felsendom ist in Jerusalem eines der ältesten Heiligtümer und gleichzeitig auch eine sehr wichtige Pilgerstätte für den Islam. In der Altstadt findet man ihn auf dem Tempelberg, der in eher südöstlicher Richtung verläuft. Erbaut wurde der Felsendom  wohl um das Jahr 687 und ist bis heute schon mehrfach wieder restauriert worden.

 

Man erkennt ihn sehr gut an der prächtigen goldenen Kuppel und er sieht wirklich sehr imposant aus. Leider konnten wir das Bauwerk an dem Tag nur von außen betrachten, da uns aus irgendwelchen Gründen der Zugang verwehrt worden ist. Bis heute wissen wir nicht den Grund und die Sicherheitskräfte haben sich auch nicht sonderlich verständlich ausgedrückt.

 

Ähnlich wie beim Wallfahrtsort in Mekka ist auch der Felsendom ein Ort, an dem jeder gläubige Muslim einmal gewesen sein soll. Zudem finden hier auch viele wichtige Feierlichkeiten statt. Gerade für die Menschen aus dem nahegelegenen Palästina oder den muslimischen Vierteln in Jerusalem stellt der Felsendom einen immens wichtigen Rückzugsort dar. 

 

Für uns war es ehrlich gesagt spannend zu sehen, wie sich in der Altstadt viele verschiedene Bauwerke befinde, die in den unterschiedlichen Religionen einen so hohen Stellenwert einnehmen. Langsam konnten wir verstehen, warum Jerusalem auch deswegen ein so hart umkämpfter Ort ist, wenn es darum geht wer welche "Besitzansprüche" hat.

Weitere Eindrücke aus Jerusalems Altstadt

Da sich die Altstadt wie schon gesagt wunderbar zu Fuß erkunden lässt, haben wir diese noch weiter erkundet. Vieles davon war interessant und Manches zeugte auch noch von der historischen Vergangenheit der Stadt. Insbesondere Bilder oder Ausgrabungen zeigen wie sich das Leben vor vielen hundert oder tausend Jahren abgespielt haben muss.


Hier geht es zu dem zweiten Teil unserer Israel Reise!

 


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