Reisetipps für Maribor
Alles was du für einen wundervollen Aufenthalt wissen musst
Die Stadt Maribor (dt. Marburg) fällt bei vielen Reiseplanungen eher hinten rüber und steht dabei meist im Schatten der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Vor unserer Anreise hatten wir von Maribor natürlich schon öfters mal gehört, aber eine echte Vorstellung davon, was uns erwarten würde, hatten wir ehrlich gesagt nicht. Umso mehr waren wir am Ende des Aufenthalts über die Vielfalt der Möglichkeiten begeistert, sodass wir jedem einen Trip nach Maribor empfehlen können. Der große Vorteil ist, dass die Stadt wie eine grüne Oase von Weinbergen und Wäldern umgeben ist. Ganz zu schweigen von dem zauberhaften Stadtpark und der Altstadt Lent, die sich so toll an den Fluss Drau anschmiegt.
Da wir uns immer vornehmen möglichst viel an einem Ort zu unternehmen, sind während unserer 3 Tage allerhand Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten zusammengekommen, die wir gerne mit euch teilen möchten.
Daten und Fakten über Maribor
- Einwohner: ca. 120.000 (damit zweitgrößte Stadt in Slowenien)
- Sprachkenntnisse: Slowenisch, Englisch, Deutsch
- Währung: Euro
- Preisniveau:
-
- Unterkünfte Vereinzelt günstige Hostels, ansonsten ab ca. 40€ für ein Doppelzimmer pro Nacht
- Essen & Trinken Gute und günstige lokale Küche, Hauptgerichte ab ca. 8€
- Ausflüge Moderate Preise und für den Umfang meist gerechtfertigt
- Mobilität Bus- und Bahntickets eher deutlich günstiger
- Erreichbarkeit: Flughafen, gute Zug- und Busverbindungen über Graz vorhanden
- Optimale Reisezeit: Mai - September
- Unsere besten Empfehlungen:
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- Unterkunft: 4Rooms
- Restaurants / Bars: La Pizzeria, Rastavracija Sarajevo, Luft 360° , Jack and Joe Steak & Burger
Dinge, die du in Maribor unbedingt machen solltest!
Vorweg lässt sich sagen, dass die Stadt von der Größe her absolut überschaubar ist und sich deswegen auch relativ einfach zu Fuß erkunden lässt. Außer für kleinere Wanderungen im Umland müssen innerhalb des Stadtzentrums keine großen Strecken zurückgelegt werden, weswegen sich in 2-3 Tagen schon das Meiste an wichtigsten Sehenswürdigkeiten herausholen lässt. Dadurch hat man genug Zeit, um sich alles stressfrei anschauen zu können und natürlich die eine oder andere lohnenswerte Essens- oder Trinkpause mit einzulegen.
1.) Entlang der Drau bis nach Lent spazieren
Ein besonderes Highlight in Maribor ist zweifelsohne die wunderschöne Lage an der Drau. Der Fluss fließt einmal quer durch die Stadt und teilt Maribor auch mehr oder weniger in zwei Hälften, weswegen sich auch ein Ausflug auf die andere Seite durchaus lohnen kann. Und wenn es nur für den Ausblick ist. Überqueren lässt sie sich ganz einfach über eine der vielen Brücken, von denen ihr auch ein tolles Panorama bekommt. Am meisten lohnen sich dabei die Brücken Stari Most und Glavni Most.
Insofern man von der Innenstadt aus flussaufwärts wandert, kommt man automatisch an vielen schönen Orten vorbei. Insbesondere der alte Wehrturm Sodni Stolp aus dem 14. Jahrhundert ist schön anzuschauen und bildete damals noch den äußeren Rand der Stadtmauer ab. Von hier aus geht es dann entspannt weiter in Richtung der Altstadt Lent, die mit seinen alten Gebäuen, den roten Dächern und den vielen kleinen Geschäften zum weitläufigen Schlendern einlädt.
Wir kennen leider nicht die genauen Zeiten, aber wir können uns gut vorstellen, dass der lokale Markt in den Lent so gut wie jeden Tag stattfindet. Zumindest hatten wir während unserer Erkundungstour Glück und konnten uns an dem frischen Obst und Gemüse bedienen. Die Menschen waren extrem herzlich und die Preise für die Äpfel oder z.B. auch Weintrauben waren absolut in Ordnung.
Wer noch etwas weiter wandern möchte, der findet nach Lent und auf der anderen Seite des Ufers noch die St. Joseph Kirche (Zupfnija Maribor - Sv. Jozef). Von außen machte sie schon einen leicht angegriffenen Eindruck, aber lasst euch davon nicht täuschen. Dafür sieht sie von innen schon etwas spektakulärer aus. Für einen kurzen Abstecher in der Nähe war sie ganz nett, jedoch gehörte sie nun nicht zu den ganz großen Highlights von Maribor.
2.) Innenstadt und Main Square
Für den Spaziergang durch die Altstadt Lent und den umliegenden Gassen kann man sich gut und gerne mehr Zeit nehmen. Ein paar Seitenstraßen von der Drau entfernt, sollte man nicht den Hauptplatz (Glavni Trg) verpassen. Hier findet ihr viele Cafés und Restaurants, in denen ihr den Anblick etwas genießen könnt. Im Zentrum des Main Squares findet man ein Denkmal und auch das wunderschöne Rathaus steht direkt hier.
Von hier aus findet man viele Gassen, in denen ihr kleine lokale Geschäfte bis hin zu den größeren Marken zum Shopping findet. Aus unserer Sicht gibt es in Maribor aber nicht die eine Einkaufsstraße, sondern alles ist etwas gemischt und zwischendrin verstecken sich immer wieder kleine Restaurants oder Cafés, was wir an für sich sehr charmant fanden.
Für einen ausgedehnten Abend mit Bars und vielen Restaurants in einer Straße darf ein Ausflug in die Postna Ulica nicht fehlen. Hier treffen sich die Einheimischen, Studenten oder auch viele Kurzreisende in den vielen Kneipen der Straße. In den Abendstunden ist hier meistens sehr viel los und die Stimmung ist ausgelassen. Die Straße ist zudem sehr einfach zu finden, da sie direkt vom Hauptplatz weg geht und die Querverbindung zur Kathedrale in Maribor bildet.
3.) Die Kathedrale von Maribor
Wie schon erwähnt ist in Maribor alles sehr gut fußläufig zu erreichen, weswegen das nächste Ziel vom Hauptplatz nicht weit entfernt ist. Die Kathedrale von Maribor (Stolnica svetetga Janeza Krstnika) prägt mit seiner imposanten Erscheinung das Stadtbild und man kommt während seines Rundgangs nicht nur einmal hier vorbei. Die Kathedrale selbst ist schon ziemlich alt und wurde im Jahr 1248 errichtet.
Wir fanden sie insgesamt sehr schick und konnten uns auch von innen für das Gebäude begeistern. Um ehrlich zu sein sind wir jetzt nicht in jeder Stadt auf der Suche nach den schönsten Kirchen, aber trotzdem schauen wir uns sie dann doch immer wieder ganz gerne an und die Kathedrale von Maribor lohnt sich definitiv für einen kurzen Ausflug.
Ein kleines Highlight findet ihr dann noch im Inneren der Kathedrale und zwar lässt sich der Glockenturm besteigen, von wo aus man einen schönen Ausblick auf die Stadt genießen kann. Der Aufstieg ist dabei sogar kostenlos!
4.) Die Weinkeller unter der Stadt besichtigen
Auf einer Länge von über 3 km befinden sich unterhalb der Stadt riesige Weinkeller, die mit großen Fässern ausgestattet sind. Hier hat man in der Vergangenheit die besten Weine des Landes gelagert, die auch heute noch extrem vielfältig ins Ausland exportiert werden.
Das Schöne ist, dass man sich die Erkundung der Weinkeller mit einer Verprobung ausgewählter Weine noch etwas versüßen kann. Dafür bezahlt man dann je nach Umfang bis zu 12,50€ (Führung inkl. 3 Weine) und bekommt neben den ganzen Hintergrundinformationen auch noch bessere Laune ;-)
Zu sehen gibt es allerhand Weinfässer aus Holz, die zum Einen sehr alt (aus dem 18 Jhd.) und mit einem Volumen von bis 16.920 Liter sehr groß waren. Viele erlesene Weine reifen hier über mehrere Jahrzehnte vor sich hin. Manche abgesperrte Räume waren sogar mit speziellen Schimmelpilzen behaftet, in denen die Flaschen oder einzelne kleine Fässer gelagert waren. Im Großen und Ganzen ziemlich spektakulär, auch wenn ein Großteil der heutigen Produktion nun auch in moderneren Industriestätten ausgelagert worden ist. Die Kapazitäten werden also nicht mehr genutzt, weswegen sich manche Fässer sogar auch von innen betrachten lassen.
Während unserer Führung lernten wir noch ein nettes slowenisches Pärchen kennen, die sich auch Maribor anschauen wollten und mit denen wir während der Weinprobe in eine gute Stimmung gekommen sind. Wir sind auf jeden Fall noch etwas länger geblieben und haben uns nachschenken lassen, was aber auch kein Problem war.
Eine Telefonnummer zur Buchung der Tour findet ihr am Eingang auf einem großen Fass geschrieben. Die ruft man am besten an und reserviert sich einen Platz. Alle weiteren Informationen bekommt ihr hier.
5.) Den Piramida erklimmen
Einen besonders schönen Ausflug erlebten wir als wir dem Hausberg Piramida einen Besuch abstatteten. Wenn ihr etwas mehr Zeit für Maribor mitbringen solltet, dann ist das eine echt tolle Erfahrung. Das Spannende ist, dass man während der Wandung zum Einen durch den Stadtpark kommt und zum Anderen entlang der Weinberge spaziert. Das Panorama auf die Stadt ist am Ende nochmal ein wahrer Hingucker, an das man sich noch länger positiv zurückerinnern wird.
Der Aufstieg auf den 386 Meter hohen Hügel ist nicht besonders anspruchsvoll. Je nach Niveau und Geschwindigkeit benötigt man vielleicht um die 30-45 Minuten bis nach oben. Lasst euch bitte nicht verwirren und denkt, dass bei einer der naheliegenden Holzbänke schon Schluss ist, da es danach nochmal kurz nach unten geht, bevor es nochmal kurz steiler wird und man am Endpunkt mit dem großen weißen Gebäude ankommt. Dort kann man sich dann zufrieden auf die Schulter klopfen und den Ausblick in vollen Zügen genießen.
6.) Die Franziskanerkirche
Ähnlich wie die Kathedrale prägt auch die Franziskanerkirche das Stadtbild von Maribor. Schon von dem Weg vom Bahnhof in die Innenstadt fällt sie einem ins Auge und lässt sich quasi gar nicht übersehen. Die imposante Außenfassade mit seinen zwei großen Fronttürmen aus roten Ziegeln sieht dabei wirklich schick aus. Mit ganzem Namen heißt sie übrigens Basilika der Mutter der Barmherzigkeit (Bazilika Matere Usmilijenja) und sollte man sich zumindest auch mal kurz angeschaut haben. Der Eintritt ist dabei völlig kostenlos und wenn ihr drin seid, solltet ihr euer Augenmerk insbesondere auf die ausgefallenen Bodenfliesen legen!
Die Gestaltung der Franziskanerkirche verdankt sie einem Architekten aus Wien und um ehrlich zu sein, empfanden wir ihn als noch auffälliger als die Kathedrale, die wir uns nur wenige Stunden vorher angeschaut hatten. Insgesamt aber wirklich sehenswert und sie hat einen festen Platz im Maribor.
7.) Die älteste Weinrebe der Stadt
In puncto Wein ist Maribor ein wirklicher Vorreiter und hat viel zu bieten. Im Zuge dessen lässt sich in der Nähe der Drau noch eine 400 Jahre alte Weinrebe betrachten, zu dessen Ehren sogar ein Haus ("Haus der alten Weinrebe") benannt worden ist. Inzwischen hat es die Rebe sogar in das Guinness Buch der Rekorde geschafft und ist sowas wie das kleine Wahrzeichen der Stadt.
Das Besondere ist auch, dass die Weinrebe in der Vergangenheit schon viele historische Momente wie z.B. Krieg, Belagerungen und Brände überlebt hat. Heute ist sie dadurch zu einem starken Symbol für die Weinkultur in der Region und den Überlebensgeist der Stadt geworden.
Eine weitere besonders spannende Anekdote zu der Rebe ist, dass heute wie früher gewisse Abkömmlinge der Rebe weitergegeben werden. Dadurch wird quasi die DNA der Rebe verbreitet und dadurch Nachkommen gezüchtet. Insofern der Ursprung wirklich von der Rebe aus Maribor stammt dann ist der Wein meist sehr teuer. Der Bestand an Weinflaschen aus dieser Rebe ist dabei nur wenigen Personengruppen vorbehalten und verteilt sich über einflussreiche Politiker bis hin zu Prominenten.
Unser Fazit zu Maribor
Der Ausflug nach Maribor hat sich für uns mehr als gelohnt. Ehrlich gesagt waren wir ziemlich überrascht was die Stadt so zu bieten hat und wir haben uns nicht nur in der Innenstadt, sondern auch im nahegelegenen Umland sehr wohl gefühlt. Natürlich hat das fantastische Wetter zu unserem Aufenthalt noch das Übrige beigesteuert, aber auch ohne 28° Grad und Sonnenschein gibt es hier viel zu erleben. Ganz zu schweigen von den vielen guten Bars, lokalen Restaurants und weiteren Ausgehmöglichkeiten kann man hier eine tolle Zeit haben.
Wenn Maribor noch keinen Platz auf eurer Bucketlist gefunden hat dann sollte sich das schnell ändern ;-)
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